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"Weiterschreiben-Wiesbaden-Stipendium" geht 2020 an Rasha Habbal

Die Syrerin Rasha Habbal erhält das zweite "Weiterschreiben-Wiesbaden-Stipendium". Aufgrund der aktuellen Lage hat der Vorstand des Fördervereins Literaturhaus Wiesbaden inzwischen mit der Stipendiatin vereinbart, dass das Stipendium von Mai an ausbezahlt wird, Rasha Habbal auch an ihrem Projekt arbeitet, aber erst einmal nicht wie ursprünglich geplant nach Wiesbaden kommt.

Rasha Habbal lebt in Trier, ist verheiratet und hat zwei schulpflichtige Kinder. Die Familie hat für sie zum Arbeiten in einer kleinen Laube im Garten einen Arbeitsplatz eingerichtet, an dem die Autorin ungestört schreiben kann. Für den Förderverein ist damit die Idee, dass einer exilierten Autorin oder einem Autor verholfen wird, in Ruhe und ohne Geldsorgen arbeiten zu können, umgesetzt.

Damit der Wiesbaden-Bezug nicht verloren geht, wird Rasha Habbal circa alle drei Wochen ein Video, nach Möglichkeit auch Texte, schicken, die auf der Homepage des Fördervereins veröffentlicht werden. Sobald es im Herbst/Winter möglich sein sollte, will der Förderverein gerne die Begegnung mit ihr in Wiesbaden nachholen, auch eine Lesung veranstalten.

Rasha Habbal wurde 1982 in der westsyrischen Stadt Hama geboren und hat dort bis zu ihrer Flucht 2015 gewohnt, jetzt lebt sie mit ihrer Familie in Trier. Rasha Habbal schreibt Lyrik und Prosa. In Syrien hatte sie bereits einen Prosaband veröffentlicht, zudem Gedichte und Texte in Zeitungen und Zeitschriften. 2017 wurden Texte von ihr in dem vom Frauenkulturbüro NRW e.V. herausgegebenen Band "Ohne Worte – Mit anderen Worten" publiziert. 2018 erschienen ihre Gedichte in verschiedenen deutschen Zeitschriften und Anthologien, und sie erhielt als erste Autorin das Stipendium "Torschreiber am Pariser Platz" für Autorinnen und Autoren im Exil in Kooperation mit dem Literarischen Colloquium Berlin.