Sprungmarken

Ehrler, Friedrich (genannt Fritz)

Ehrler, Friedrich (genannt Fritz)

Gewerkschafter, Politiker

geboren: 06.03.1871 in Ingolstadt

gestorben: 19.10.19044 in Wiesbaden


Artikel

Ehrler wurde in Ingolstadt bei Krauss-Maffei (München) zum Mechaniker ausgebildet. Schon früh hatte er sich der Gewerkschaft und der SPD angeschlossen. 1898 wurde er in Mühlhausen in Thüringen Redakteur des sozialdemokratischen »Thüringer Volksblatts«. Er wechselte ins Rhein-Main-Gebiet und leitete seit 1901 den Bezirk Frankfurt am Main des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes. Während des Ersten Weltkriegs nahm er als Landsturmmann 1915–18 am Russlandfeldzug teil. Nach der Revolution wurde er am 17.11.1919 Polizeipräsident von Frankfurt. Ihm gelang der Umbau der Polizei zu einer demokratischen Einrichtung.

1925 berief ihn der preußische Innenminister Carl Severing als Nachfolger von Konrad Haehnisch zum Regierungspräsidenten in Wiesbaden. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde er am 11.02.1933 durch den neuen preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring seines Amtes enthoben. Die »Frankfurter Zeitung« bezeichnete ihn daraufhin als einen jener Männer, denen es aufgrund ihrer Tatkraft und ihrer Fähigkeiten gelungen sei, vom Metallarbeiter bis in ein hohes und politisches Staatsamt aufzusteigen.

Bei einem Luftangriff auf Wiesbaden kam das Ehepaar Ehrler 1944 in der Rüdesheimer Straße ums Leben.

Literatur

Müller, Karlheinz: Preußischer Adler und Hessischer Löwe, Wiesbaden 1966 [S. 251–282 u. 417].