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Graefe, Friedrich

Graefe, Friedrich

Arzt, Politiker, Botaniker

geboren: 06.08.1815 in Wiesbaden

gestorben: 06.12.1878 in Wiesbaden


Artikel

Graefe studierte Medizin und Philosophie in Berlin und Heidelberg. Der promovierte Arzt lehnte nach seiner Approbation 1840 eine staatliche Anstellung ab.

Während der Revolution 1848/49 war er Mitbegründer der Republikanischen Gesellschaft. Zudem gründete und leitete er gemeinsam mit Oswald Dietz den Arbeiterverein in Wiesbaden. Eine seiner Versammlungen war Ausgangspunkt der Juliunruhen in Wiesbaden, als der Vorstand vom Kommandanten der Artillerie, Oberst Heinrich von Hadeln, die Freilassung inhaftierter Artilleriesoldaten verlangte. Graefe und Dietz wurden dabei verhaftet, im Laufe der Unruhen jedoch wieder befreit. Beide wurden mit anderen anschließend steckbrieflich gesucht. Während Dietz fliehen konnte, versteckte sich Graefe bei Freunden in Wiesbaden, stellte sich ein Jahr später freiwillig, wurde dann aber außer gerichtliche Verfolgung gestellt und hielt sich seitdem von der Politik zurück.

Graefe galt als einer der besten Kenner der Flora im Herzogtum Nassau.

Literatur

Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39) [S. 243].

Wettengel, Michael: Die Wiesbadener Bürgerwehr 1848/49 und die Revolution im Herzogtum Nassau, Taunusstein 1998.