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Kurpark

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Die Anfänge des Kurparks gestaltete der nassauische Hofgärtner Johann Valentin Theobald Schweitzer in den Jahren 1810–12 als Landschaftspark. Sein Nachfolger Karl Friedrich Thelemann veränderte und erweiterte ihn 1855/56. Der Park erstreckt sich in einer Größe von 75.000 m2 von der »Hinteren Kuranlage« bis zum Stadtteil Sonnenberg über etwa drei Kilometer. In der Blütezeit der Wiesbadener Kur im 19. Jahrhundert war der Kurpark Anziehungspunkt für ein internationales Publikum, vorwiegend aus Hochadel und Großbürgertum.

Im Kurpark gibt es eine Anzahl von Denkmälern wie das für Kurdirektor Ferdinand  Hey’l, welches der Berliner Bildhauer Hugo Berwald (1863–1937) schuf (Ferdinand- Hey’l-Denkmal), eine Dostojewskibüste und die von Fritz Schaper (1841–1919) geschaffene Statue des in Wiesbaden verstorbenen Dichters Gustav Freytag (Gustav-Freytag-Denkmal). Auf dem malerischen Nizza-Plätzchen am Rand des Kurparks erinnern zwei Säulen einschließlich Gebälkfragment an das alte, 1811 gebaute Gesellschaftshaus (altes Kurhaus). Zwischen Kurhaus und Kurhausweiher entstand ein großer, mit Bäumen bestandener Konzertplatz mit einer neuen Konzertmuschel.

Besonders um 1900 waren der Blütenreichtum im Park und die prachtvollen Zierbeete vor dem Kurhaus auf dem Bowling Green sehenswert, konzipiert und gepflegt von den berühmten »Gebrüdern Siesmayer«, dem seinerzeit führenden Gartenbaubetrieb in der Region.

Auch heute gehört der Kurpark zu den beliebtesten und meistbesuchten Wiesbadener Grünanlagen. Der Kurpark einschließlich der hinteren Kuranlagen ist ein viel genutzter Grünzug, der zum Wandern und Fahrradfahren entlang des lebhaften, vom Taunus kommen Rambachs einlädt.

Literatur

Sigrid Russ, Bearb., Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Hessen. Wiesbaden II – Die Villengebiete. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Hessen, 2. erw. Aufl., Stuttgart 1996 [S. 153 ff.].