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Laut, August

Tünchermeister, Kommunalpolitiker
geboren: 30. Januar 1885 in Biebrich
gestorben: 20. November 1963 in Wiesbaden


Artikel

August Laut wurde im 1926 nach Wiesbaden eingemeindeten Biebrich geboren. Er besuchte die Volksschule in Biebrich und absolvierte anschließend eine Ausbildung zum Maler und Tüncher im väterlichen Betrieb. 1911 legte er die Meisterprüfung ab. Am 30. März 1912 heiratete Laut Elisabeth Coridas. Im Ersten Weltkrieg wurde Laut in das Fußartillerie-Regiment Nr. 27 (Wiesbadener Hausregiment) eingezogen. Nach Kriegsende kehrte er nach Biebrich zurück und machte sich 1920 als Maler und Tüncher selbstständig.

Bereits seit 1908 war August Laut Mitglied im Biebricher Handwerker- und Gewerbeverein. Um die Folgen der Weltwirtschaftskrise für das Bauhandwerk in Biebrich abzuschwächen, gründete August Laut mit anderen Biebricher Handwerksbetrieben 1930 die Bauhandwerkergenossenschaft.

1924 trat August Laut in die Reichspartei des Deutschen Mittelstandes ein, die ihre Blütezeit bei den Reichstagswahlen 1928 und 1930 mit rund vier Prozent der abgegebenen Stimmen erreichte. 1931 wurde Laut als ehrenamtliches Mitglied in den Vorstand der Biebricher Bank, ab 1941 Biebricher Volksbank, gewählt. Lauts Partei löste sich 1933 zugunsten der NSDAP oder DNVP auf. 1933 musste er sein Vorstandsamt sowie alle anderen Ehrenämter niederlegen. In der NS-Zeit bis 1945 engagierte sich August Laut weder politisch noch ehrenamtlich.

August Laut war als Betriebsleiter zwischen 1934 und 1945 Mitglied der Deutschen Arbeitsfront. Anderen NS-Organisationen trat er nicht bei.

Am 31. Marz 1945 wurde August Laut Mitglied des Wiesbadener Bürgerrates. Im Herbst desselben Jahres gründete er den Biebricher Ortsverband der Wiesbadener CDU mit. Im Mai 1946 wurde Laut für die CDU in die Stadtverordnetenversammlung gewählt. Im Dezember 1956 übernahm er den Vorsitz im Bauausschuss der Stadtverordnetenversammlung. Er blieb bis zu seinem Tod 1963 Stadtverordneter.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde August Laut auch erneut in den Aufsichtsrat der Biebricher Volksbank gewählt, wo er beim Wiederaufbau der Bank mitwirkte.

Nach August Laut wurde auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 25. Mai 1972 eine Straße im Stadtteil Biebrich benannt.

Literatur