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Lyrik-Preis »Orphil«

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2012 wurde erstmals der von Ilse Konell (1919–2012) gestiftete Lyrik-Preis „Orphil“ vergeben. Der Name des Preises geht zurück auf den Helden des Antikriegs-Romans von George Konell mit dem Titel »Herr Orphil, der Schloß-Hahn von Chaumes en Brie« aus dem Jahr 1975. Der Schriftsteller bezeichnete die eisernen Hähne auf den Dächern der Rathäuser in Frankreich als »Orphil« und erinnerte in seinem Roman an den Sänger Orpheus und die Ideale der Französischen Revolution von 1789. Der Preis ist mit 10.000 € dotiert und wurde anlässlich des 100. Geburtstags von George Konell im Literaturhaus Villa Clementine verliehen.

Der Lyrik-Preis „Orphil“ ist nach dem George-Konell-Preis für in Hessen lebende Autoren sowie dem George-Konell-Förderpreis für jugendliche Autoren der dritte Literaturpreis in Wiesbaden. Er wird alle zwei Jahre an Lyriker verliehen, die in ihren Werken ihre Unabhängigkeit von politischen und literarischen Strömungen unter Beweis stellen und Partei ergreifen. Die Jury nominiert zudem den Träger des mit 2.500 € dotierten Orphil-Debüt-Preises.

Der Lyrik-Preis „Orphil“ wurde erstmalig an die Poetin Dr. Ursula Krechel verliehen, die auch Trägerin des »Rheingau-Literatur-Preises« ist. 2014 ging der Preis an Karin Kiwus und 2016 an Ulrike Draesner. Den Orphil-Debüt-Preis erhielten 2012 Simone Kornappel, 2014 Levin Westermann und 2016 Rike Scheffler.