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Maria-Hilf-Kirche

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Der offizielle Name der 1893–95 erbauten Kirche lautet »Maria Hilfe der Christen«. Bereits in den 1860er-Jahren erwuchs um die spätere Kirche herum ein Stadtviertel an der oberen Platter Straße, das 1864 als Siedlung »Maria Hilf« bezeichnet wurde. Zuvor gab es, wie Bildzeugnisse nahe legen, eine kleine, der Gottesmutter geweihte Kirche oder Kapelle in Höhe des Alten Friedhofs. 1891 wurde der Architekt Maximilian Emanuel Franz Meckel (1847–1910) mit dem Entwurf des Gotteshauses betraut. Meckel hatte 1889 den Wettbewerb für die Neugestaltung der Fassade des Frankfurter Römers gewonnen und damit eine gewisse Berühmtheit erlangt.

Für die in Wiesbaden zu bauende Kirche wählte er die romanische Form als bewusstes Gegenüber zur Marktkirche und zur Kirche St. Bonifatius. Sie war das zweite katholische Gotteshaus auf Wiesbadener Boden. Als Vorbilder dienten ihm der Limburger Dom und die Klosterkirche Arnstein an der Lahn sowie die Abteikirche Maria Laach. Nach nur zweijähriger Bauzeit wurde der Kirchenneubau am 05.10.1895 von Bischof Dr. Karl Klein geweiht.

Der Innenraum präsentiert sich als dreischiffige Pfeilerbasilika mit Querschiff und Staffelchor. Von der qualitätvollen Ausstattung sind eine kleinere farbig gefasste Skulptur des heiligen Paulus im nördlichen Seitenschiff hervorzuheben, wahrscheinlich aus dem 17. Jahrhundert, und eine zwei Meter große, aus weißem italienischen Marmor von Peter Feile 1918 gearbeitete Marienfigur am nordöstlichen Vierungspfeiler. Das äußere Erscheinungsbild der Basilika wird bestimmt durch die beiden markanten Türme. Die zweifach vorspringende Giebelfront mit zwei verblendeten Rundbogenfenstern und je einer rundbogig geschlossenen Dreifenstergruppe darüber betont die Eingangsfront. Das mittels schwarzer Marmorsäulen gestaffelte Hauptportal trägt ebenfalls reiche Profilierungen. Figürliche Ausgestaltung erfuhr der südliche Eingang. Sein Tympanon zeigt das Lamm Gottes zwischen zwei Engeln. Die Bauskulptur fertigte Johann Castell aus Schwanheim. Einzelne unverputzt belassene Architekturgliederungen in Naturstein beleben die Außenansicht der Kirche, die seit 2005 die Jugendkirche KANA beheimatet.

Literatur

Gizelt, Josefine: Maria-Hilf-Kirche Wiesbaden, München u. a. 1985.

Wolf-Holzäpfel, Werner: Der Architekt Max Meckel (1847–1910). Studien zur Architektur und zum Kirchenbau des Historismus in Deutschland, Lindenberg 2000.

Maria-Hilf-Kirche wiesbaden.de/ Urheber: Simone Husemann
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