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Plenargebäude, neu

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Der 2008 fertig gestellte Umbau des älteren Plenargebäudes orientierte sich zum einen an den Erfordernissen von über 100 Abgeordneten und deren Mitarbeitern, einer Vielzahl von Medienvertretern sowie jährlich ca. 50.000 Besuchern. Zum anderen wurden die städtebaulichen Aspekte der Altstadt mit ihren Quellen, dem nahe gelegenen Bäckerbrunnen und den umliegenden Straßen einbezogen. Das neue Plenargebäude liegt an der Stelle der ehemaligen Reithalle des Wiesbadener Stadtschlosses, auf dessen ursprüngliche Maße es zurückgeführt wurde. Dadurch entstand in der Grabenstraße neuer Straßenraum.

Das Plenargebäude wurde weitgehend harmonisch in das bestehende Ensemble des historischen Stadtschlosses und der umliegenden Altstadtbauten integriert. Das Prinzengässchen, das einst von der Marktstraße aus als Sackgasse an einem unüberwindlichen Gitter endete, öffnet sich heute zu einem neuen öffentlichen Platz. Die mit Naturstein verkleidete Fassade des Plenargebäudes lässt das Tageslicht nur gezielt durch »Lichtpunkte« eintreten und verleiht dem Gebäude nachts ein besonderes Gesicht. Auf der darunter liegenden Ebene ermöglichen dagegen die großen Fensterflächen einen Durchblick von der Grabenstraße über die Innenhöfe des Hessischen Landtags bis zum Schlossplatz. Der Anschluss des Plenarsaals an das historische Stadtschloss wurde durch einen Übergang auf dem Niveau des historischen Musiksaals realisiert. Die Bestuhlung ist nach dem Bild des »runden Tischs« und im Sinne eines »dialogischen Raums« kreisförmig angelegt. Über dem zentralen Ort des politischen Geschehens erhebt sich die Besuchergalerie. Weitere Innenräume des Komplexes sind über Galerien und Lufträume mit vielfältigen Sichtbeziehungen zwischen den einzelnen Bauteilen und Ebenen verbunden. Ein Besucherzentrum informiert Bürgerinnen und Bürger über die hessische Landespolitik.

Plenarsaal des Hessischen Landtags, 1962 wiesbaden.de/ Stadtarchiv Wiesbaden, F000-1598, Urheber: Joachim B. Weber
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