Nachricht von sam - Newsletter des Stadtmuseums am Markt, März 2018

Vor 130 Jahren stand die Villa Clementine für kurze Zeit im Blickpunkt der Weltöffentlichkeit, als sich dort unter dramatischen Umständen der Wiesbadener Prinzenraub abspielte. Um dieses Ereignis dreht sich der Roman von Jochen Frickel, "Villa Clementine. Ein Polit-Thriller aus Wiesbaden", der am 17.03. bei uns im sam vorgestellt wird. Um 11 Uhr beginnt die Lesung. Im anschließenden Gespräch - moderiert von Dr. Bernd Blisch - wird die damalige Zeit wieder lebendig, als Wiesbaden ein bedeutendes internationales Kurbad und bevorzugter Aufenthaltsort von gekrönten Häuptern war. Tickets kosten 6€ (4€ ermäßigt) und können nur vor Ort erworben werden. Die Kinderführung entfällt an diesem Tag.

Die Ausstellung "Wiesbadens Lieblingsstücke" bietet den Besucherinnen und Besuchern einen Überblick über die Stadtgeschichte von der Vor- und Frühgeschichte bis in die Gegenwart. Bei der Objektauswahl standen die Themen "Wiesbaden als Badestadt und Stadt des Wassers" sowie "Wiesbaden als politisches Zentrum" im Mittelpunkt. Die historischen Objekte, die von den Fachwissenschaftlern ausgesucht wurden, werden um die von Wiesbadener Bürgern ausgewählten Lieblingsstücke ergänzt. In kurzen Video-Clips erzählen sie, welche persönliche Geschichte sich hinter ihrer Wahl verbirgt. Am Ende der Ausstellung haben Sie die Möglichkeit, sich über ein Touchpad Ihr eigenes Lieblingsstück aus der Sammlung Nassauischer Altertümer auszusuchen, das dann für einen Monat Teil der Ausstellung wird.

Unsere aktuelle Sonderausstellung "Impulse – Nassau im Spannungsfeld der Konfessionen" beleuchtet bis zum 13. Mai 2018 die Geschichte des Protestantismus in Nassau. Auf einer Zeitreise vom Mittelalter bis in die Moderne begegnen die Besucherinnen und Besucher Personen mit herausragender Bedeutung für die Nassauer Geschichte. Sie erleben die Glaubenswelt des Spätmittelalters und den Umgang der Herrscher mit der neuen religiösen Lehre. Die abwechslungsreiche Ausstellung greift insgesamt sieben Themenschwerpunkte auf, setzt Akzente mit Wiesbadener Stadtgeschichte und integriert bedeutende Objekte aus der Sammlung Nassauischer Altertümer. Seien Sie neugierig auf die Geschichte Ihrer Heimat!

Wie lebten die Römer damals in Wiesbaden? Welche Berufe hatten sie und wie war das mit der römischen Badekultur? In unserer Kinderausstellung „Die spinnen, die Mattiaker!“ werden Objekte des zivilen römischen Lebens ausgestellt. Ergänzt wird die Ausstellung durch die Modelle eines römischen Langhauses, einer Therme und der Rheinbrücke nach Mainz, die mit Playmobil-Römern, -Schiffen und -Tieren bespielt werden dürfen. Auf diese Art können Kinder im Grundschulalter die Stadt Aquae Mattiacorum – so hieß Wiesbaden zur Zeit der Römer – um 100 nach Christus mit viel Spaß und Kreativität erkunden.

Am 10., 24. und 31. März bieten wir jeweils um 11 Uhr eine Kinderführung durch die Ausstellung im Marktkeller an. Mal geht es um Löwen, Einhörner und Riesen, mal um die Römer oder das Leben im Mittelalter. Altersgemäß, interaktiv und mit viel Spaß erzählen wir den Kindern Spannendes über unsere Vergangenheit und die Stadt Wiesbaden. Was sind "sam’s Lieblinge"? Bei dieser Führung entdecken wir ganz unterschiedliche Objekte aus allen Epochen und hören ihre Geschichten. Im Anschluss an jede Führung lädt die Kinderausstellung zum Spielen ein.
Unsere Samstagsführungen sind mit dem Eintritt (5 Euro) abgegolten. Kinder haben grundsätzlich freien Eintritt ins sam. Die Führungsthemen werden jeweils in der Woche vorher über die Presse und sam’s Facebook-Seite bekanntgegeben. Außerdem sind sie für Schulklassen oder andere Kindergruppen separat über stadtmuseum@wiesbaden.de buchbar.

1910 endete für den Gefreiten Grütz seine militärische Dienstzeit beim 2. Nassauischen Infanterieregiment No. 88, in dem er seit 1908 gedient hatte. Einen prachtvollen Krug ließ er sich anfertigen, der ihn bei jedem zukünftigen Bier, das er trinken würde, an seine Dienstzeit erinnern sollte.
In der Zeit des 2. Kaiserreichs (1871-1918) war es Brauch, mit Bildern oder solchen Krügen an seine Militärzeit zu erinnern. Das Militär stand in der Gesellschaft in hohem Ansehen und auch der einfache Soldat wollte in seiner Freizeit dokumentieren, dass er Reservist der kaiserlichen Armee war.