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Bismark, Johann Heinrich Ludwig von

Bismark, Johann Heinrich Ludwig von

Oberst, Oberhofmarschall

geboren: 1774 in Windheim, Kreis Petershagen

gestorben: 31.05.1816 in Biebrich am Rhein


Artikel

Bismark, dessen Linie sich ohne »c« schreibt, begann seine Laufbahn als hannoverscher Kavallerieoffizier und wechselte in kurmainzische Dienste, von wo er 1802 in das Kontingent des Fürstentums Nassau-Usingen übertrat.

1804 organisierte er als Major den Aufbau der Kavallerie (Reitende Jäger) des Landes. Als 1806 das Fürstentum im Herzogtum Nassau aufgegangen war, tat er im Range eines Oberstleutnants Dienst als Kommandeur der Reitenden Jäger und war gleichzeitig Generaladjutant von Herzog Friedrich August zu Nassau, um (inzwischen Oberst) 1813 zum Generaldirektor der nassauischen Militärverwaltung und zum Oberhofmarschall-Amt berufen zu werden.

Aus Verärgerung darüber, dass nicht er, sondern August Heinrich Ernst von Kruse zum General befördert wurde, zog sich Bismark 1814 auf das Oberhofmarschall-Amt zurück.

Bismark wurde in aller Stille in Schierstein beigesetzt. Als Namensgeber der vor Schierstein gelegenen Bismarksaue ist der nassauische Offizier in Wiesbaden präsent geblieben. Diese Namensgebung steht vermutlich im Zusammenhang mit Bismarks erfolgter Erwerbung des ursprünglich zum Ritterstift Bleidenstadt gehörenden Zehnthofs.

Literatur

Kopp, Klaus: Rund um den Schiersteiner Hafen. In: Alltag zwischen Mächtigen und Müßiggängern [S. 95–99].

Wacker, Peter: Das herzoglich-nassauische Militär 1813–1866. Militärgeschichte im Spannungsfeld von Politik, Wirtschaft und sozialen Verhältnissen eines deutschen Kleinstaates (mit Beiträgen von Guntram Müller-Schellenberg), Taunusstein 1998 [S. 440; 633].