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Neubauer, Carl Theodor Ludwig

Neubauer, Carl Theodor Ludwig

Pharmazeut, Chemiker

geboren: 26.10.1830 in Lüchow (Wendland)

gestorben: 02.06.1879 in Wiesbaden


Artikel

Neubauer absolvierte eine Ausbildung als Apotheker und arbeitete anschließend als Apothekergehilfe in Wormsdorf und Hannover. 1853 wurde er Assistent im Labor von Remigius Heinrich Fresenius in Wiesbaden. Dort wirkte er von 1862 bis zu seinem Tod als Dozent. Zugleich unterrichtete er 1855–76 Chemie und Physik an der Landwirtschaftsschule Hof Geisberg. Neubauer war darüber hinaus lange in der Prüfungskommission für Ärzte und Apotheker tätig sowie als Apothekenrevisor. 1855 promovierte er in Göttingen und lehrte seitdem am dortigen Landwirtschaftlichen Institut Chemie und Physik bis zu dessen Schließung 1876. Den Professorentitel erhielt er 1864.

An der neu gegründeten agrikulturchemischen und önologischen Versuchsstation in Wiesbaden wurde er 1868 Direktor. Über seine offiziellen Lehraufgaben hinaus nahm er eine umfangreiche Vortragstätigkeit in wissenschaftlichen Vereinen wahr. Sein besonderes Augenmerk widmete er dem Thema Wein, mit dessen chemischer Zusammensetzung er sich intensiv auseinandersetzte. 1878 erschienen seine Gedanken zur hygienischen Weinbehandlung.

Neubauer verfasste als Analytiker und Chemiker das grundlegende Lehrbuch der Harnanalyse, dass er seit der 2. Aufl. mit Julius Vogel gemeinsam erarbeitet hatte. Über neue Forschungen innerhalb der analytischen Chemie schrieb er viele Jahre regelmäßig in der Zeitschrift für analytische Chemie. In Wiesbaden ist eine Straße nach ihm benannt.

Literatur

Engel, Michael: Neubaur, Carl Theodor Ludwig. In: Neue Deutsche Biographie, Bd. 19, 1999 [S. 96 f.].