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Presber, Adolf

Presber, Adolf

Maler

geboren: 08.11.1896 in Ramschied (Bad Schwalbach)

gestorben: 26.10.1997 in Wiesbaden


Artikel

1897 zog die Familie Presber nach Biebrich, wo der Vater bei der Firma Dyckerhoff arbeitete. Bereits in der Volksschulzeit erkannten seine Lehrer Presbers Talent und förderten es. Nach der Lehre bei dem Dekorationsmaler Ludwig Bolz (1910–14) erwarb er das Diplom der Fortbildungsschule. Ab März 1916 war er als Soldat an der Westfront und nahm an den Schlachten um Verdun und an der Somme teil. Nach 1918 konnte er mit Plakat- und Schildermalerei Fuß fassen.

1919–26 besuchte er die Kunstgewerbeschulen in Wiesbaden und Mainz. Zu seinen Lehrern zählten der Bildhauer Carl Wilhelm Bierbrauer und Franz Böttiger. 1924/25 studierte er am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt am Main. Anschließend schärfte er vor allem seine zeichnerischen Fähigkeiten an der Münchner Kunstakademie bei Peter Halm.

Die Begegnungen mit den Werken von El Greco und Goya während einer Studienreise nach Spanien 1926 waren Schlüsselerlebnisse für seine weitere künstlerische Entwicklung. Danach hielten religiöse Themen Einzug in seine Werke. Bis 1939 arbeitete er an der Ausgestaltung von über 25 Kirchen im mittelrheinischen Gebiet mit. Daneben entstanden in den 1920er-Jahren Aktzeichnungen, die 1928 anlässlich einer Ausstellung im Museum Wiesbaden einen Skandal hervorriefen. Er war als Zeichenlehrer an privaten Instituten tätig und unternahm Reisen nach Chartres, in die Bretagne und die Normandie. Während der NS-Zeit galten seine Bilder als »entartet«. Viele seiner Arbeiten wurden vernichtet, so dass von dem vor 1939 entstandenen OEuvre nichts mehr vorhanden ist. Nach seiner Rückkehr aus dem Krieg ließ er sich 1945 als freischaffender Maler nieder.

Bekannt wurde er vor allem durch seine Stadtlandschaften. Einzelausstellungen und Beteiligungen fanden in Wiesbaden, Mainz, Wetzlar, Stuttgart, in Österreich sowie in Togo und den USA statt. 1955–79 war er Vorsitzender des Künstlerkreises Wiesbaden, 1959–79 Ausstellungsleiter und Vorstandsmitglied des BBK Wiesbaden e.V. und 1971–79 Lehrer an der Volkshochschule Wiesbaden e.V. Er blieb bis ins hohe Alter künstlerisch tätig. 1980 wurde ihm das BVK verliehen. Die 1986 gegründete Adolf-Presber-Gesellschaft hat sich um das Werk Presbers sehr verdient gemacht.

Literatur

Hildebrand, Alexander: Adolf Presber, Wiesbaden 1981.