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Utz, Kurt

Utz, Kurt

Organist

geboren: 07.05.1901 in Bruck bei München

gestorben: 26.05.1974 in Marburg


Artikel

Utz studierte anfangs privat Musik bei Carl Kittel (1874–1945) in Bayreuth und Arno Landmann (1887–1966) in Mannheim. 1925 setzte er sein Studium an der Musikhochschule Leipzig bei Thomaskantor Karl Straube (1873–1950) fort.

Nach Anstellungen in Prag und Mainz kam Utz 1933 als Nachfolger von Friedrich Petersen als Organist an die Marktkirche Wiesbaden. 1938 ließ er im Sinne der Orgelbewegung (»zurück zum Barock!«) nach seinen Plänen die Orgel ein drittes Mal umbauen. Utz führte die Tradition der »Mittwoch-Konzerte« weiter, nunmehr »im Auftrag der Gesamtkirchengemeinde veranstaltet von Kirchenmusikdirektor Kurt Utz, Organist der Marktkirche«. Schwerpunkte seiner Konzertprogramme blieben die Werke Bachs und Max Regers.

Mit Kriegsbeginn 1939 musste der von Friedrich Petersen 1920 gegründete Bachchor seine Tätigkeit einstellen. Aus allen noch verfügbaren Sängern sämtlicher Wiesbadener evangelischer Kirchenchöre bildete Utz dann einen Gesamtchor, mit dem er während des Krieges und in den ersten Nachkriegsjahren beachtliche Aufführungen bot. Daneben versah Utz auch das Amt des Kurhaus-Organisten bis zur Zerstörung der dortigen Sauer-Orgel in der Nacht vom 02. auf den 03.02.1945.

Auch nach seinem Weggang von Wiesbaden zog man ihn noch bei der Planung der neuen Steinmeyer-Orgel im Kurhaussaal als Sachverständigen heran. Am 04.04.1954 spielte er hier das Einweihungskonzert. 1949 wurde Utz als Universitätsmusikdirektor und Lektor an die Universität Marburg berufen. Außerdem erhielt er einen Lehrauftrag für Musiktheorie an der Universität Gießen und war gleichzeitig Kantor und Organist an der Marburger Elisabethkirche.

Literatur

Hielscher, Hans Uwe: Die Orgel der Marktkirche Wiesbaden, Bad Kreuznach 1990.