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Weitzel, Johannes Ignaz

Weitzel, Johannes Ignaz

Publizist, Bibliothekar, Hofrat

geboren: 24.10.1771 in Johannisberg

gestorben: 24.01.1837 in Wiesbaden


Artikel

Weitzel studierte in Mainz, Jena und Göttingen Geschichte, Literatur und Staatswissenschaften. Zunächst war er in Mainz als Hauslehrer, als Beamter der französischen Kantonsverwaltung, als Lehrer am Lyceum und dann als Schriftleiter der »Mainzer Zeitung« tätig.

Ab 1810 gab er zusammen mit Niklas Vogt die monatlich erscheinende Zeitschrift »Rheinisches Archiv für Geschichte und Litteratur« zunächst in Mainz und ab Ende 1813 bei Ernst Ludwig Theodor Schellenberg in Wiesbaden heraus. In der Zeitschrift nehmen Weitzels Beiträge zum Zeitgeschehen einen breiten Raum ein. 1811 verlieh ihm die Universität Marburg die Ehrendoktorwürde.

Mitte 1816 zog er ganz nach Wiesbaden, um mit den »Rheinischen Blättern« Nassaus erste politische Zeitung herauszugeben; es war eine offiziöse Zeitung, die die Ziele der Regierung unterstützte; zahlreiche Artikel und Aufsätze sollen von Regierungspräsident Karl Friedrich Emil von Ibell verfasst oder redigiert worden sein. Die Zeitung war auch auf dem linken Rheinufer verbreitet und befand sich hier in Opposition zur preußischen Regierung. Druck und Verlag besorgte Ludwig Schellenberg. Das Blatt konnte sich nur bis 1820 halten. Weitzel setzte seinen Berufsweg als Leiter der Nassauischen Landesbibliothek fort.

Weitzel, der als bester deutscher politischer Schriftsteller seiner Zeit galt und auch nach dessen Sturz Sympathien für Napoleon hegte, war Autor zahlreicher staatstheoretischer Schriften, aber auch von Romanen. Ein großer Teil der Werke wurde in Wiesbaden von Schellenberg und Ritter verlegt. Weitzel wurde in Wiesbaden auf dem Alten Friedhof beerdigt.

Literatur

Klötzer, Wolfgang: Johannes Weitzel. In: Nassauische Lebensbilder Bd. 6, Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau. Hrsg.: Vaupel, Rudolf [u.a.], Wiesbaden 1961 [S. 184–197].