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Glaser, Karl Hermann

Glaser, Karl Hermann

Kaufmann

geboren: 26.07.1826 in Kusel

gestorben: 14.02.1888 in Wiesbaden


Artikel

Glaser stammte aus der begüterten, politischen engagierten Kaufmannschaft des Herzogtums Nassaus. Glasers Eltern und sein Großonkel waren Deutsch-Katholiken, was seinerzeit auch ein freiheitliches politisches Bekenntnis beinhaltete. Diese ökonomische, religiöse und politische Herkunft bestimmte Glasers Leben. So setzte er sich für Wirtschaftsliberalismus im Herzogtum Nassau ein und blieb nach der Annexion Nassaus in diesem Sinne weiter engagiert.

Glaser erhielt 1853 das Wiesbadener Bürgerrecht und übernahm 1860 die von seinem Vater begründete Material- und Farbwarenhandlung. Unter seiner Leitung entwickelte sich das Geschäft bis 1888 zur »größten nassauischen Material- und Farbwarenhandlung en gros«.

1865 gehörte Glaser zu den Gründungsmitgliedern der Handelskammer Wiesbaden (Industrie- und Handelskammer), deren stellvertretender Vorsitzender er zunächst war, bis er 1882–87 die Kammer leitete. Seit 1862 bis zu seinem Tod gehörte Glaser dem Wiesbadener Bürgerausschuss an. Ferner war er Mitglied des Gemeinderates (1867–72) und schließlich im Ehrenamt Stadtvorsteher, wohl bis 1873.

Für seinen Großonkel, den nationalliberalen Abgeordneten Carl Julius Ludwig Ernst Scholz, wurde Glaser über den Wiesbadener Gemeinderat 1869 in den Nassauischen Kommunallandtag entsandt. Hier machte er sich bis 1871 um die Neuorganisation von der Nassauischen Landesbank und der Nassauischen Sparkasse verdient. Diese Institutionen waren aus der »Herzoglich Nassauischen Landescreditkasse « hervorgegangen und fortan in der Gewährträgerschaft des kommunalständischen Verbandes.

Literatur

Burkardt, Barbara/Pult, Manfred (Bearb.): Nassauische Parlamentarier. Ein biographisches Handbuch. Teil 2: Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden 1868–1933. Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen, Bd. 17, Wiesbaden 2003 (Historische Kommission für Nassau 71).