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Zimmermann, J. Philipp

Zimmermann, J. Philipp

Bibliothekar, Archäologe

geboren: 1796 in Saarbrücken

gestorben: 20.09.1850 in Wiesbaden


Artikel

Nach dem Besuch der Wiesbadener Friedrichsschule wurde Zimmermann 1818 Diurist (Schreibkraft) beim nassauischen Kriegskollegium und 1823 Kanzlist bei der nassauischen Landesregierung. Ein Jahr später avancierte er zum Sekretär der Nassauischen Landesbibliothek. Wegen seines guten Gedächtnisses für Titel und Zahlen und wegen seiner Sprachkenntnisse war Zimmermann den Besuchern ein unentbehrlicher Helfer und Ratgeber. Da seine Schullaufbahn mit der mittleren Reife geendet hatte, waren ihm weitere Aufstiegsmöglichkeiten versperrt. Mit seinem Einkommen stand er auf einer Stufe mit den akademisch gebildeten Pfarrern.

Zimmermanns Neigung galt der Frühgeschichte. Er gehörte dem Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung an und war von 1823–37 dessen Sekretär. In Wiesbadens Umgebung betätigte sich Zimmermann erfolgreich als Archäologe. Seine Forschungsergebnisse publizierte er in den Nassauischen Annalen.

Zu Zimmermanns literarischen Nachlass gehören auch die Schriften »Wiesbaden mit seinen Umgebungen« (1826) und das Begleitheft zu dem Panorama »Das Rundgemälde von der Platte, nebst einer kurzen Schilderung des Taunusgebirges in naturhistorischer und geschichtlicher Hinsicht« (1832). In den Jahren 1823–26 gab er in fünf Bänden »Seume’s gesammelte Schriften« im Verlag von Ernst Ludwig Theodor Schellenberg heraus.

Gemeinsam mit seiner Schwester Elisabeth gründete er die Zimmermann’sche Stiftung. Die Zimmermannstraße ist nach dem Geschwisterpaar benannt.

Literatur

Götting, Franz u. Leppla, Rupprecht: Geschichte der Nassauischen Landesbibliothek zu Wiesbaden und der mit ihr verbundenen Anstalten 1813–1914, Wiesbaden 1963 [S. 132 f.; 376].

Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39) [S. 900].