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Nutzungskonzept Walhalla

Schritt für Schritt geht das Projekt Walhalla voran. Nachdem die Architekten Waechter + Waechter & Wenzel + Wenzel mit ins Boot gekommen sind, wurde nun das Nutzungskonzept durch den Magistrat zur Kenntnis genommen und in den Gremien besprochen.

1. Warum wurde ein Nutzungskonzept entwickelt?

Aus dem Walhalla soll ein Kulturort entwickelt werden. Also ein Ort, an dem sich Interessierte mit zum Beispiel Musik, Literatur, Theater und Kunst beschäftigen können und Veranstaltungen dazu stattfinden. Hierfür wurde ein Nutzungskonzept entwickelt. 

Bei der Entwicklung eines Nutzungskonzepts war es dem Kulturbeirat wichtig, dass keine Doppelungen zu bestehenden Angeboten entstehen – vielmehr sollen diese durch neue Angebote im Walhalla ergänzt werden.

Mit der Wiederbelebung des Walhallas soll

  • die Innenstadt belebt werden.
  • die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt verbessert werden.
  • ein Ort entstehen, der für unterschiedliche Bedarfe im Bereich Kultur genutzt werden kann. Das Programm im Walhalla kann unter anderem als Festivalprogramm organisiert werden, zum Beispiel in Form von Kinder- und Jugendbuchautoren-Vorstellungen oder Musik-, Tanz-, und Theaterveranstaltungen.

Wie das Walhalla künftig genutzt werden kann, ist jedoch durch einige Faktoren begrenzt: Das Gebäude ist denkmalgeschützt, was bedeutet, dass die Räume nicht beliebig angepasst werden können. Damit gibt es Vorgaben dafür, welche Angebote in den Räumen stattfinden können und welche nicht. Zum Beispiel können keine Symphonieorchester veranstaltet oder Kulissen aufgestellt werden. Zudem begrenzt die bestehende Bausubstanz die technische Ausstattung des Gebäudes. 

Das Nutzungskonzept ist sehr offen und flexibel gehalten. Das hat verschiedene Gründe:

  • Das Nutzungskonzept wird parallel zu den Sanierungsarbeiten weiterentwickelt. Die Sanierungsarbeiten stehen erst am Anfang. Das heißt, dass noch verschiedene Herausforderungen während der Sanierung auftreten können, durch die das Konzept angepasst werden muss. 
  • Mit den Sanierungsarbeiten musste schon begonnen werden, weil man keine weiteren Schäden riskieren möchte. 
  • Die Stadtverordnetenversammlung hat eine flexible Nutzung vorgegeben, um möglichst viele unterschiedliche Bedarfe abdecken zu können.

Durch verschiedene äußere Faktoren kann sich das aktuelle Nutzungskonzept also noch ändern.

2. Wer ist die Zielgruppe? Wer kann / soll das Walhalla nutzen?

Das Walhalla soll

  • ein Ort für alle Generationen sein.
  • neben Arbeit / Schule und Zuhause ein „Dritter Ort“ sein, an dem man sich aufhalten und treffen kann.
  • Kooperationen mit und zwischen unterschiedlichen Nutzerinnen und Nutzern ermöglichen. Zum Beispiel organisieren mehrere Nutzerinnen und Nutzer gemeinsame Festivalveranstaltungen.

3. Wer konnte sich zum Nutzungskonzept einbringen?

Ideen, Anregungen und Bedarfe zur Nutzung des Walhallas wurden von unterschiedlichen Seiten eingebracht. Beteiligt waren:

  • Städtische Gremien - Kulturbeirat, Ortsbeirat Mitte
  • Kulturschaffende, zum Beispiel Künstlerinnen und Künstler
  • Bürgerinnen und Bürger - zum Beispiel im Rahmen der Walhalla Woche, bei der sich Schülerinnen und Schüler eingebracht haben und durch die Aktion Meine Walhalla Geschichte

Zudem gibt es eine Steuerungsgruppe, die konkrete Ziele erarbeitet und das weitere Vorgehen plant. Zur Steuerungsgruppe gehören der Oberbürgermeister, Personen aus der Baukommission, Personen aus der Verwaltung und Vertreterinnern und Vertreter des Kulturbeirats.

Die unterschiedlichen Ideen, Anregungen und Bedarfe der einzelnen Beteiligten (Städtische Gremien, Steuerungsgruppe, Arbeitsgruppen, Bürgerinnen und Bürger, Kulturschaffende) wurden im Konzept zusammengetragen.

4. Welche Nutzungsmöglichkeiten findet man im Nutzungskonzept?

Erdgeschoss: 

  • Im Erdgeschoss befindet sich ein "Dritter Ort" mit Gastronomie. Er soll alle Generationen zum Verweilen und Treffen einladen. Er dient als Aufenthaltsort ohne Konsumzwang. Die abgrenzbare Veranstaltungsfläche bietet viel Platz für unterschiedliche Veranstaltungen. Im Erdgeschoss befindet sich zudem ein Durchgang vom Mauritiusplatz bis hin zur Hochstättenstraße.
  • Platz für circa 80 bis 100 Personen 
  • Beispiele für Veranstaltungen: Programm mit Yoga-Kursen, Tanztees, Workshops von Bürgerinnen und Bürgern 

1. Obergeschoss:

  • Im Spiegel- und Festsaal können verschiedene Veranstaltungen stattfinden, die auch als Festivalprogramm organisiert werden können. 
  • Platz für: circa 50 bis80 Personen im Spiegelsaal, circa 800 Personen bei Bestuhlung im Festsaal
  • Beispiele für Veranstaltungen: Schulveranstaltungen, Theater, Varieté, Barockmusik, Vorstellung internationaler Autoren

1. Untergeschoss:

  • Im Untergeschoss befinden sich das ehemalige Bambikino und der Gewölbekeller. Aktuell wird aufgrund von heutigen Brandschutzvorschriften geprüft, ob das ehemalige Bambikino und der Gewölbekeller genutzt werden können. 
  • Platz für circa 80 bis 100 Personen im ehemaligen Bambikino, für den Gewölbekeller wird die Personenanzahl geprüft
  • Beispiele für Veranstaltungen: Feier von Jugendlichen, Kino, Puppentheater, Konzerte, offenes Atelier

5. Welche finanziellen Mittel sind für die Umsetzung vorhanden?

Aktuell gibt es Fördermittel für die Sanierung des Walhallas. Erste Fördermittel mussten bereits jetzt abgerufen werden, da sie sonst nicht mehr nutzbar sind.
Für den Betrieb des Walhallas ist später ein Zuschuss der Stadt notwendig. Zwar sollen die Räumlichkeiten nach unterschiedlichen Mietmodellen (mit Zuschüssen und ohne Zuschüsse der Stadt) vermietet werden, dennoch soll nicht die Rentabilität im Vordergrund stehen. 

Dementsprechend werden für die Umsetzung des Kulturprogramms zusätzliche Mittel für den Kulturetat erforderlich sein. Die Höhe der Mittel ist dabei abhängig vom Betriebskonzept, das zusammen mit dem Raumkonzept noch erstellt werden muss. Ein Teil der Kosten soll über weitere Fördermittel für einzelne Kulturprojekte beschafft werden.  

6. Welche Hürden und Unwägbarkeiten gibt es aktuell noch?

Es ist möglich, dass aus baulicher Sicht aktuell angedachte Nutzungsszenarien später nicht umgesetzt werden können. Das wird sich erst im Laufe der Sanierung zeigen. Zum Beispiel muss Platz für einen Lastenaufzug geschaffen werden. Je nachdem wo der Lastenaufzug geplant wird, kann das auch Einfluss auf die Anlieferung von Veranstaltungsmaterialien haben und somit die Nutzung beeinflussen.

Weiterhin gibt es derzeit noch Hürden beim Brandschutz und bei der Statik des Dachgebälks. Im Festsaal wird überprüft, ob und wie viel Belastung die Statik des Dachgebälks für Veranstaltungstechnik tragen kann.

7. Wie geht es weiter?

Aus dem Nutzungskonzept heraus wird nun ein Betriebs- und Raumkonzept erstellt. Anhand des Betriebs- und Raumkonzepts können dann die erforderlichen finanziellen Mittel für den Betrieb bestimmt werden. Damit sich das Walhalla weiterentwickeln kann, werden regelmäßig Anpassungen des Nutzungskonzepts vorgenommen.

8. Was passiert gerade im Walhalla?

Momentan sind Restauratoren vor Ort. Sie machen zum Beispiel eine Bestandsaufnahme von Objekten, kümmern sich um den Schutz des Kronleuchters oder finden heraus, welche Farben damals die Wände des Walhallas hatten und wo Vergoldungen waren. 

Zeitgleich werden belastete Baumaterialien aus dem Walhalla entfernt und es wird geprüft, ob der Seitenanbau von 1910 (Backsteinfassade) erhalten werden kann und welche Kosten dafür entstehen. Auch das Thema Barrierefreiheit spielt aktuell eine große Rolle in der Planung. 

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Die Zusammenfassung des Nutzungskonzepts gibt allen Bürgerinnen und Bürgern einen kurzen Überblick. wiesbaden.de / Foto: Walhalla
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