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Günter Fruhtrunk: Geometrische Bilder, Abstraktion und Rhythmus

Anlässlich des 100. Geburtstages von Günter Fruhtrunk widmen das Kunstmuseum Bonn und das Museum Wiesbaden dem Künstler bis zum 25. August 2024 eine große Retrospektive im Museum Wiesbaden.

Günther Fruhtrunk revolutionierte die abstrakte Nachkriegsmalerei in einer Weise, die bis heute ihresgleichen sucht. Seine Kunst prägte Jahrzehntelang das Straßenbild der Bundesrepublik – und dies auf ungewöhnliche Weise: 1970 entwarf Fruhtrunk das Design für die Plastiktüten des Discounters ALDI Nord. Anlässlich des 100. Geburtstages des Malers und Grafikers widmen das Kunstmuseum Bonn und das Museum Wiesbaden dem Künstler eine große Retrospektive. Vom 26. April bis zum 25. August 2024 präsentiert das Museum Wiesbaden rund 50 Gemälde aus allen Schaffensphasen Fruhtrunks. 

"... meine Bildmittel sind Wirkung der Farbe, sinnliche Energie, Nicht-Farbe als Energie und jeweils Rhythmisierung als innerstes Prinzip der Geistestätigkeit ..." Gunter Fruhtrunk, 1976

Günter Fruhtrunks (1923 bis 1982) Gemälde fordern die Betrachterinnen und Betrachter heraus, bieten dem Auge Flirren und Halt zugleich. Seine Arbeit zeichnet sich durch klare Linien, geometrische Formen und kontrastreiche Farben aus.

Über viele Jahre entwickelte er eine eigene abstrakte Bildsprache, die er in vielfältigen Variationen perfektionierte. Dabei erhielt er wichtige Impulse in Freiburg von Julius Bissier und in Paris durch Fernand Léger und Jean Arp. Es entstanden enorm verdichtete, leuchtende Bilder, die sich der passiven Betrachtung entziehen und den Sehvorgang permanent herausfordern. Die Arbeit in Serien und seine Bezüge zur Musik sind dabei charakteristisch. Der Künstler machte sich nicht nur als Maler und Grafiker einen Namen, sondern auch in der Ausgestaltung von Architektur. Popularität gewann er zusätzlich mit dem Entwurf des ikonischen blau-weißen Diagonalmusters für ALDI Nord.

Werkentwicklung in drei großen Blöcken

Die gemeinsam mit dem Kunstmuseum Bonn konzipierte Ausstellung beleuchtet die Werkentwicklung Fruhtrunks in drei großen Blöcken: Sie reflektiert das bislang wenig gezeigte Frühwerk zwischen 1950 und 1954, mit vorwiegend kleinen Formaten, auf denen geometrische Formen frei im Raum schweben und in denen Bild und Motiv noch getrennte Ebenen darstellen.

Der zweite Schwerpunkt beschäftigt sich mit den späten 1950er und 1960er Jahren, in denen Fruhtrunk seine geschichteten Streifenbilder entwickelte. Hier verschmelzen Bild und Motiv miteinander und die Farbe gewinnt immer deutlicher eine eigenständige Bedeutung.

Den Abschluss bilden Werke aus den 1970er und frühen 1980er Jahren, in denen sich die Streifenstruktur zu Feldern und Flächen ausbildet und die Emanzipation der Farbe vollständig gelingt. Rund 50 Gemälde aus allen Schaffensphasen sind vom 26. April bis zum 25. August 2024 im Museum Wiesbaden zu sehen.

Zur Ausstellung ist der Katalog "Günter Fruhtrunk Retrospektive 1952-1982" (herausgegeben von Stephan Berg, Jörg Daur) erschienen, 170 Seiten, 28 Euro an der Museumskasse, ISBN 978-3868327687).

Eine kostenfreie Media-Tour in der MuWi-App begleitet die Schau. Eine Kooperation mit dem Kunstmuseum Bonn. Die Ausstellung wird gefördert durch die Hessische Kulturstiftung und die Freunde des Museums Wiesbaden e.V. Hr2 ist Kulturpartner der Ausstellung Sensor ist Medienpartner der Ausstellung

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