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Stephan Balkenhol - Zeitfenster

"Zeitfenster" ist Titel der Ausstellung, bei dem der international renommierte Bildhauer Stephan Balkenhol im Museum Wiesbaden auf Alte Meister trifft. 50 seiner Skulpturen treten in Dialog mit Werken aus den unterschiedlichsten Epochen. Sie ist bis zum 2. Juni zu sehen.

Stephan Balkenhol hat sich das Material Holz zu Eigen gemacht und öffnet im Museum Wiesbaden ein Zeitfenster der besonderen Art: Seine Figuren, Abbilder des zeitgenössischen Menschen, treten eigens für die Sonderausstellung "Zeitfenster: Stephan Balkenhol trifft Alte Meister" in den Dialog mit den Kunstwerken der Gemäldesammlung Alte Meister des Museums Wiesbaden. Fast 50 Skulpturen wurden in Raumbildern vom Künstler inszeniert und Gäste sind dazu eingeladen, die Konfrontation zwischen Alt und Neu zu erfahren und Teil der Begegnungen von Gemälde und Skulptur zu werden.

10 Jahre Alte Meister im Museum Wiesbaden

Das Museum Wiesbaden legt in seiner Präsentation der Alten Meister seit 2013 den Fokus auf unterschiedliche Themenschwerpunkte: Sakrale Kunst, Porträtkunst, Landschaft oder das Goldene Zeitalter. Höhepunkte sind das "Walsdorfer Kruzifix" aus dem 12. Jahrhundert oder "Die Falschspieler" von Gerard van Honthorst. Auch die Zusammenarbeit mit lebenden Künstlerinnen und Künstlern nimmt dabei einen hohen Stellenwert ein. So begrüßt die raumgreifende Installation "Grapheme" von Robert Seidel die Gäste beim Eintritt in den Sammlungsbereich und mit der Ausstellung Zeitfenster begibt sich ein Teil von Stephan Balkenhols "Kunstfamilie" auf einem Museumsbesuch. Dabei entsteht ein ungezwungener Dialog zwischen aktueller Gegenwartskunst und deren künstlerischen Vorläufern. Die Besucherinnen und Besucher kommen in das so entstandene Raumbild hinzu und werden selbst Teil der gemeinsamen Kunstbetrachtung. Tradierte Betrachterverhältnisse werden aufgebrochen, in Bewegung versetzt und vereinen alle Beteiligten.

Experiment mit Perspektivwechseln

Die Ausstellung "Zeitfenster: Stephan Balkenhol trifft Alte Meister" befindet sich in den Themenräumen der Dauerausstellung der Alten Meister. Dem Künstler ist es gelungen, ein Experiment mit Perspektivwechseln und Begegnungen zu inszenieren. Seine künstlerische Arbeit sei eine Auseinandersetzung mit dem Menschsein und der Welt, in der wir Menschen verhaftet sind. Dazu gehöre auch die Historie. Nur mit Geschichtsbewusstsein lasse sich Gegenwart und Zukunft bewältigen. Stellvertretend für den Ausstellungsbesucher stünden seine Figuren in einer Gemäldegalerie, betrachten Kunst und Geschichte und versuchen sich dadurch selbst zu verorten, so Stephan Balkenhol.

Die Ausstellung lädt die Besucherinnen und Besucher zu Begegnungen mit der "Familie Balkenhol" auf ihrem Besuch bei den Alten Meistern dazu ein, die Raumbilder mit ihrer Konfrontation von Altem und Neuem zu erfahren. Im Vortragssaal des Museums werden zudem Videos über Stephan Balkenhols Arbeit in seinem Atelier gezeigt.

Die Edition "Waage / Justitia" von Stephan Balkenhol ist über die Ausstellungslaufzeit im Museum Wiesbaden erhältlich. Die Erlöse kommen anteilig der Finanzierung des Ausstellungskataloges zu Gute. Die Ausstellung wird umrahmt von einem vielseitigen Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm. Ein Ausstellungskatalog erscheint Februar 2024. Die Ausstellung wird gefördert durch die Freunde des Museums Wiesbaden e.V. Hr2 ist Kulturpartner der Ausstellung.

Über den Künstler

Stephan Balkenhol begann 1969/70 mit ersten künstlerischen Arbeiten und studierte an der Hamburger Hochschule für Bildende Künste. Er besuchte die Bildhauerklasse des abstrakten Bildhauers Ulrich Rückriem und beschäftigte sich vermehrt mit menschlichen Köpfen aus Ton und schließlich aus Holz. Nach dem Studium entstanden die ersten hölzernen Menschenfiguren. Seit 1983 gab es über 100 Einzelausstellungen in renommierten Galerien und internationalen Museen und für den öffentlichen Raum realisierte er zahlreiche Skulpturen. Von 1992 bis 2023 war Stephan Balkenhol Professor für Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe.

Balkenhols künstlerisches Schaffen ist tief verwurzelt in der europäischen Kunstgeschichte und deren humanistischen Anspruch. Bisweilen greift Balkenhol direkt auf diesen kulturellen Fundus zurück, überträgt ihn in seinen ihm ganz eigenen Stil und schenkt den Betrachterinnen und Betrachtern, wie beispielsweise bei der Venus von Milo, eine moderne zeitgemäße Variation der Göttin. Auf höchst lebendige Art und Weise repräsentieren seine Figuren unseren Alltag und schaffen somit eine große Nähe zu uns selbst.

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