Veranstaltungsreihe "Jetzt aber mal grundsätzlich!"

Die Veranstaltung hat sich unter dem Motto "Zu viel Geld für Arme?!" in digitaler Form dem Thema der Bürgergeldreform gewidmet.

In der Bevölkerung und auch in vielen Medienberichten stößt man auf die Aussage, dass die Grundsicherung zu hoch sei und damit Arbeitsanreize fehlen. Ein zu hohes Bürgergeld bedinge ein Verweilen in der "sozialen Hängematte" und sei unter anderem ein Grund für offenbleibende Stellen auf dem Arbeitsmarkt.

Was ist dran an diesen Thesen? In der Präsentation sind die wichtigsten Fakten zusammengefasst.

Der demographische Wandel zeigt sich auch in Wiesbaden: So steigt die Zahl älterer Menschen kontinuierlich, vor allem die Gruppe der jungen Alten und der Hochaltrigen wächst. Das Vorhandensein von Hilfsangeboten, Barrierefreiheit sowie die Bezahlbarkeit spielen eine große Rolle in der Entscheidung über den Wohnort im Alter. Auch bei zunehmender Hilfs- und Pflegebedürftigkeit hat der Verbleib in der vertrauten Umgebung für viele Menschen oberste Priorität.

Das Bielefelder Modell greift diese Punkte auf und verfolgt dabei das Ziel, bezahlbare ambulante Lösungen in der häuslichen Nähe für das Wohnen im Alter zu ermöglichen.

Oliver Klingelberg, Sozialmanager der Bielefelder Gesellschaft für Wohnen und Immobiliendienstleistungen, stellte das seit den 1990er Jahren erfolgreich praktizierte Konzept vor. In einem anschließenden Erfahrungsaustausch wurde gemeinsam erörtert, inwiefern es auch für die Stadt Wiesbaden denkbar wäre.

Mit der Themenreihe "Jetzt aber mal grundsätzlich!", die von der Abteilung Grundsatz und Planung im Amt für Soziale Arbeit organisiert wird, soll eine Plattform für sozialpolitische Fragestellungen angeboten werden. Denn eine wichtige Aufgabe von Sozialplanung ist – neben beispielsweise der Sozialberichterstattung – auch die Organisation von Austausch zwischen Politik, Expertinnen und Experten sowie der Zivilgesellschaft.

Die Veranstaltungsreihe ist ein digitales Veranstaltungsformat, in dem zum einen wichtige Daten und Berichte aus dem Bereich Soziales vorgestellt werden, aber auch neue fachliche Entwicklungen gemeinsam diskutiert werden sollen. Die Reihe findet vier Mal jährlich statt.