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Hy, Karl Otto

Hy, Karl Otto 

Architekt, Grafiker, Maler

geboren: 28.10.1904 in Rüdesheim

gestorben: 05.04.1992 in Schlangenbad (Ortsteil Georgenborn)


Artikel

1916–18 besuchte Hy die private Malschule Bouffier in Wiesbaden, ließ sich 1919–22 zum Dekorationsmaler ausbilden und absolvierte 1924–28 die Kunstgewerbeschule. Er hatte Unterricht unter anderem bei den Prof. Fritz Gässl, Hans Christiansen und Otto Fischer-Trachau, mit dem er an der Bebauung des Rheingauviertels beteiligt war. In seiner Freizeit arbeitete Hy bei dem Architekten Willi Lehr. 1928/29 studierte er an der Kunstgewerbeschule Mainz bei dem Grafiker Prof. Otto Arpke.

In den 1920er-Jahren widmete er sich der Werbung und bemalte Hausgiebel wie den der Aktienbrauerei in Mainz, der Germania-Brauerei in Wiesbaden, des Hotels Schwarzer Bock sowie die Wände des Opelbades. Für die Firma Dyckerhoff GmbH schuf er Wandmalereien und den Entwurf eines Firmenlogos. Hy schloss sich in Wiesbaden unter anderem den Künstlern Hans Völcker, Ernst Wolff-Malm, Edmund Fabry, Willy Mulot an.

Motive seiner Gemälde waren vorzugsweise Städte, Landschaften und Persönlichkeiten. Durch seine wirklichkeitsgetreue und sachliche Wiedergabe haben viele seiner Stadtporträts und Straßenbilder heute einen dokumentarischen Wert.

Im Zweiten Weltkrieg war Hy Soldat und später als Kriegsgefangener in der Sowjetunion interniert. Nach dem Krieg unternahm er zahlreiche Reisen in die angrenzenden Nachbarländer. Vor und auch nach dem Zweiten Weltkrieg war Hy als Architekt bei der Restaurierung und Gestaltung von Innenräumen öffentlichen Bauten tätig. Zu erwähnen sind hier das Staatstheater Wiesbaden, die Kaiser-Friedrich-Therme, die Trauerhalle am Südfriedhof oder der Große Sitzungssaal des Magistrats. Ferner baute er Einfamilienhäuser in und um Georgenborn.

Hy war Vorsitzender des Nassauischen Kunstvereins e.V. und nach dem Tod von Rudolf Haus seit 1978 Vorsitzender des Ringes bildender Künstler.

Literatur

Hildebrand, Alexander (Red.): Wiesbadener Bildende Künstler. Kultur in Wiesbaden. Wiesbaden 1981.

Hildebrand, Alexander: Akribie und Atmosphäre: Erinnerung an den Maler und Architekten Karl Otto Hy (1904–1992). In: Wiesbadener Leben 6/1992 [S. 15].