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Kultur

Stipendium Follow Fluxus

Das Ziel des von der Landeshauptstadt Wiesbaden und dem Nassauischen Kunstverein seit 2008 vergebenen Stipendiums "Follow Fluxus – Fluxus und die Folgen" ist es, internationale, junge Künstlerinnen und Künstler zu fördern, die in ihrem Werk die Ideen der Kunstbewegung Fluxus aufgreifen und hierdurch lebendig halten.

Die Gründung des Stipendiums geht auf die "Fluxus Festspiele Neuester Musik" zurück, die 1962 in Wiesbaden stattfanden. Mit dieser Fluxusveranstaltung erhielt die neue Kunstrichtung erstmals ein breites Echo.

Das Arbeitsstipendium ist mit 10.000 Euro dotiert und wird für drei Monate von Juni bis August vergeben. Während dieser Zeit werden den Stipendiaten Wohn- und Atelierräume im Nassauischen Kunstverein zur Verfügung gestellt. Im Anschluss an das Arbeitsstipendium findet von September bis Ende Mai des folgenden Jahres im NKV eine Ausstellung der Stipendiaten statt, zu der eine Publikation erscheint.

Für die Dauer des Stipendiums sollen sich die Stipendiaten überwiegend in Wiesbaden aufhalten. Nominiert werden können nationale und internationale Künstler im Alter von 18 bis 47 Jahren aus dem Bereich der Bildenden Kunst. Das Stipendium ist offen für alle künstlerischen Medien einschließlich performativer Ansätze.

Aktuelle Stipendiatin: Lola Göller

Lola Göller
Lola Göller / Foto: Lilli Kuscherl

Das von der Landeshauptstadt Wiesbaden und dem Nassauischen Kunstverein Wiesbaden zum siebzehnten Mal in Folge vergebene Stipendium "Follow Fluxus – Fluxus und die Folgen" ging 2024 an Lola Göller.

Die fünfköpfige Jury 2024 setzte sich zusammen aus Jana Dennhard / Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Museum Wiesbaden, Elmar Hermann / Bildender Künstler, Michael Berger / Fluxus-Sammler und Mäzen, Wiesbaden, Monique Behr / Referentin für Bildende Kunst, Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden und Lotte Dinse / Direktorin, Nassauischer Kunstverein Wiesbaden.

Die Jury entschied aus 56 Nominierungen einstimmig und begründete ihre Wahl wie folgt: Lola Göllers künstlerische Praxis umfasst Skulpturen, Performances, Installationen und Videos. Ihre interdisziplinäre Herangehensweise zeugt von einem ausgeprägten Sinn für Medienreflexion und einer kontinuierlichen Auseinandersetzung mit der Wahrnehmung und Konstruktion von Identität, Erinnerung und Realität. Göller beschäftigt sich mit Themen und Phänomenen, die oft am Rande der gesellschaftlichen Wahrnehmung oder Diskurse liegen. Sie untersucht unkonventionelle Lebensweisen, soziale und kulturelle Dynamiken, Alltagsphänomene und mythologische Konstruktionen. Besonders beeindruckt hat die Jury die Vielschichtigkeit ihrer Arbeiten, die eine kritische Reflexion über die gegenwärtigen gesellschaftlichen, politischen und technologischen Umstände anregen. Ihr gelingt es, die Grenzen zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem herauszufordern und die Betrachter/innen aktiv mit einzubeziehen.

Ausstellung im Nassauischen Kunstverein

Lola Göller trat ihr Arbeitsstipendium in Wiesbaden Mitte Juni 2025 an. Die Ausstellung "Lola Göller A Worm in the Cherry" ist vom 12. September 2025 bis 3. Mai 2026 im Nassauischen Kunstverein zu sehen.

Über die Künstlerin

Lola Göller (geboren 1983 in Frankfurt am Main, lebt in Berlin) schloss 2012 ihr Studium an der Universität der Künste Berlin als Meisterschülerin von Professor Gregor Schneider ab. Mit ihren Arbeiten war sie weltweit in zahlreichen Ausstellungen vertreten, darunter im Den Frie Centre of Contemporary Art Kopenhagen, Kunstverein Tiergarten Berlin, Doza Galerie Sofia, Staatstheater Kassel, Parque Cultural de Valparaíso, Kunstverein Wagenhallen Stuttgart und Knockdown Center New York.

Ihre Skulpturen und raumfüllenden, audiovisuellen Installationen setzen sich mit gesellschaftlichen und architektonischen Randerscheinungen auseinander. Sie untersucht und archiviert Imitate und offenkundige Kopien und befragt bauliche, gedankliche und emotionale Aspekte ihrer Funktion und Wirkung. Auf gestalterischer Ebene nutzt sie die menschliche Stimme – oftmals ihre eigene – als ergänzendes, kontrastierendes oder erzählendes Stilmittel. Häufig erweitert sie ihre Werkkomplexe um Hörspiele, Performances und multimediale, multisensorische, performative Vorträge.

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