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Geschmacksproben – Kunstwerke für jeden Geschmack - Es geht weiter

Helena Hafemann, Restauration Nummer 21, 2020 Porzellan, Garn, 32,5 x 20 x 2 Zentimeter, Inventar-Nummer 12 08 20

Es geht weiter

Helena Hafemann (geboren 1997) hat zwei Möglichkeiten vorgesehen, dieses Werk zu hängen. Entweder gerade, wie es die Abbildung zeigt, oder um 45 Grad gedreht. Dann, könnte man sagen, bekommt die Arbeit einen zusätzlichen Kniff, da die im Spiegel des Tellers dargestellte Idylle nicht mehr nur zerbrochen ist, sondern zudem in Schieflage gerät. Und als Tränenschleier rinnt die Farbe von einer zur anderen Hälfte hinab: Die Trauer um das Verlorene ist das einzige, was beide Teile noch verbindet. Soweit eine Lesart. Eine andere könnte das rote Garn als Strichcode verstehen, der die Identität des Tellers bewahrt sowie verschlüsselt, was weitere neue Ableitungen mit sich brächte. Der Betrachter ist frei, seine Interpretation zu wählen, denn Helena Hafemann geht es um Werttransformationen. Ein Alltagsgegenstand, hier der Teller, ist seiner angestammten Funktion enthoben, er ist zerbrochen, Nummer 21 der Serie "Restauration". Deren Titel allerdings weniger die vernichtende Wunde, sondern vielmehr den Gedanken der Heilung betont: Es geht weiter. Anders als bisher, aber es geht. Helena Hafemann lebt und arbeitet in Wiesbaden und Mainz.

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