Neu in der Artothek - Ricarda Peters: Art informel

Es ist ein aktives Bild, das dem Betrachter hier entgegentritt. Die Farben sind kräftig, freundlich hell, das Schwarz dynamische Akzentuierung. Assoziationen an Bekanntes aber löst das Bild nicht aus, sodass die Brücke zwischen ihm und der eigenen Gegenwart in der Wirkung der Farben zu suchen ist. Sie zeichnen sich in einem lebensfrohen Durcheinander auf der Leinwand ab. Bei längerem Betrachten scheint eine Zweiteilung in dem Bild auf, die jedoch nicht als Riss empfunden wird. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall, die beiden Hälften sind einander perfekte Ergänzung. Die linke, schmalere Hälfte ist durch vertikale Bewegungen dominiert, während sich durch die Aufrechte der rechten Seite ebenso horizontale Kräfte schlängeln. Es ist ein Bild sprudelnder Energie, es ist der Malakt an sich, der in diesem Bild sichtbar wie erfahrbar wird. Denn Ricarda Peters (geboren 1935) Malen ist ein intuitives, urtümliches Malen. Sie schöpft nicht aus Konventionen, Bildern oder Gedanken, ihr Ziel ist vielmehr, sich gänzlich davon zu befreien, um offen für Impulse des Moments zu sein, denen sie – ohne sie zu bewerten – folgt. Insofern sind ihre Bilder am ehesten als Landschaften zu begreifen, in denen die bedingungslose Versenkung in den Schaffensprozess bildhaft wird.

Richarda Peters lebt und arbeitet in Wiesbaden.