5. Wiesbadener KrimiMärz
Unter der Federführung des Literaturhauses Villa Clementine und des Kulturamtes waren als Veranstalter die Volkshochschule Wiesbaden, die unabhängigen Wiesbadener Buchhandlungen, das kuenstlerhaus43, die Kulturstätte Monta, das Eine-Welt-Zentrum Wiesbaden e.V. sowie der Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V. dabei.
Zu den weiteren Veranstaltungsorten gehörten die Wiesbadener Casino-Gesellschaft, das Museum Wiesbaden, das Kulturforum, die Mauritius-Mediathek, die Caligari Filmbühne und das Marleen im Lili am Hauptbahnhof.
Der Auftakt des KrimiMärz gebührte der diesjährigen Krimistipendiatin, der Kölner Thriller- und Sachbuchautorin Melanie Raabe. Sie gab am 3. März im Gespräch mit Ulrich Noller einen Einblick in ihr bisheriges Werk und las aus ihrem aktuellen Roman "Die Wälder".
Mit den Autoren Dror Mishani und Yassin Musharbash gewann der "Wiesbadener KrimiMärz 2022" auch eine geopolitische Perspektive. Yassin Musharbash, stellvertretender Ressortleiter für Investigative Recherche und Daten bei der ZEIT, stellte am 5. März im Museum Wiesbaden seinen Thriller "Russische Botschaften" vor. Sein Roman ist eine hochaktuelle Geschichte über die Gefahr von Desinformation und Lügenkampagnen, über die Grenzen des Journalismus und über Berlin als ewige Hauptstadt der Spione.
Dror Mishani, einer der wenigen Krimiautoren hebräischer Sprache mit Weltgeltung, war am 16. März mit seinem neuesten Roman um Inspektor Avi Avraham in der Mauritius-Mediathek zu Gast. "Vertrauen" ist der mittlerweile vierte Fall für den melancholischen Sturkopf Avi Avraham, der ihn bis nach Paris führt und nicht nur mit dem Mossad in Konflikt bringt.
Mit Simone Buchholz, Jürgen Heimbach und Jan Costin Wagner waren zudem preisgekrönte Krimiautorinnen und -autoren aus Deutschland zu Gast. Mit Max Annas kehrte der Wiesbadener Krimistipendiat des Jahres 2020 an den Ort der Inspiration seines Kurzkrimis "Fatima" zurück. Am 19. März war die Geschichte aus der nächtlichen Wiesbadener Fußgängerzone im Museum Wiesbaden erstmals öffentlich zu hören.
Schlaglichter auf die regionale Krimiszenerie hat die Kriminacht unter dem Motto "Tatort Rhein-Main" am 12. März im Kulturforum geworfen. Mit Jürgen Heimbach, Ivonne Keller und Ralf Schwob lasen an diesem Abend drei Autorinnen und Autoren aus Mainz, Karben und Groß-Gerau aus ihren aktuellen Romanen, deren Geschichten weit über unsere heimatlichen Gefilde und die unmittelbare Gegenwart hinaus zielen. Unmittelbar in Wiesbaden spielt dagegen der Kettenkrimi "Drei Schwestern, erbberechtigt", den mehr als 25 Autorinnen und Autoren im Frühjahr und Sommer 2021 auf der Website des Fördervereins des Literaturhauses in Fortsetzungen verfasst haben und der am 9. März in einer Lesung des Schauspielers Oliver Wronka im Literaturhaus Villa Clementine in Auszügen zum Vortrag kam.
Zum Abschluss des "Wiesbadener KrimiMärz 2022" fanden schließlich zwölf Krimiautorinnen und -autoren aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet zusammen, um ihre abgründigen Fantasien zu vereinen. Mit dem Krimi-Spektakel "Rache, Raub und Regenwald" unterhielt die Autorengruppe "Dostojewskis Erben" am 31. März im Marleen ihr Publikum mit drei kurzweiligen Szenen aus drei verschiedenen Perspektiven.