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Dr. Wilhelm Furtwängler

Am 10. Juni 1949 trug sich der Dirigent Dr. Wilhelm Furtwängler in das Goldene Buch der Stadt Wiesbaden ein.

Wilhelm Furtwängler wurde am 25. Januar 1886 im heutigen Berliner Stadtteil Schöneberg geboren. Schon im Alter von 13 Jahren erhielt er ersten Privatunterricht in Tonsatz, Komposition und Klavier. Sein Vater, Adolf Furtwängler, war zu dieser Zeit Professor für Klassische Archäologie an der Universität München.

Mit zwanzig Jahren erhielt er seine ersten Engagements als zweiter Repetitor in Berlin. Nach verschiedenen Zwischenstationen wurde er 1915 Operndirektor in Mannheim und dirigierte ab 1920, als Nachfolger von Richard Strauss, die Konzerte der Berliner Staatsoper. Nach einem Jahr in Wien wurde Dr. Furtwängler schließlich im Jahr 1922 Chefdirigent der Berliner Philharmoniker. Im Jahr 1931 wurde er mit der musikalischen Leitung der Bayreuther Wagnerfestspiele betraut.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde er wegen seiner internationalen Reputation als kulturelles Aushängeschild von der Propaganda missbraucht. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Dr. Furtwängler von den Amerikanern als Mitläufer zunächst ein Dirigierverbot auferlegt, erst die Fürsprache emigrierter Künstler wie Paul Hindemith oder Yehudi Menuhin führten 1947 zu seinem Freispruch. Das Verbot wurde aufgehoben und am 25. Mai 1947 traten die Berliner Philharmoniker erstmals wieder unter seiner Leitung auf. Im Juni 1949 begeisterte er mit seinen Musikern unter anderem mit Werken von Brahms und Beethoven im Wiesbadener Theater.

Bei einem von Oberbürgermeister Redlhammer gegebenen Empfang nach dem Konzert am 10. Juni trug sich Dr. Furtwängler in das Goldene Buch der Stadt ein. Im Jahr 1952 wurde er schließlich zum Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker auf Lebenszeit ernannt. Dr. Wilhelm Furtwängler starb am 30. November 1954 in Ebersteinburg bei Baden-Baden.

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