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Bundespräsident D. Dr. Dr. Gustav Heinemann

Am 10. September 1969 trug sich Bundespräsident D. Dr. Dr. Gustav Heinemann in das Goldene Buch der Stadt Wiesbaden ein.

Gustav Heinemann wurde am 23. Juli 1899 in Schwelm geboren. Nach dem Studium der Rechts- und Volkswissenschaften sowie der Geschichte arbeitete er zunächst als Rechtsanwalt in Essen, bevor er 1929 als Justitiar bei den Rheinischen Stahlwerken angestellt wurde. Seit seiner Heirat engagierte er sich in der evangelischen Kirche, nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1955 als erster Präsident im Rat der Evangelischen Kirche Deutschlands.

Zwischen 1946 und 1949 trat er als Oberbürgermeister von Essen politisch in Erscheinung. Nach der Gründung der Bundesrepublik wurde er Innenminister in der ersten Regierung Konrad Adenauers. Aufgrund seines Widerstands gegen die Wiederbewaffnung trat er bereits 1950 zurück und gründete mit der Gesamtdeutschen Volkspartei eine Alternative zu den großen Volksparteien. Nachdem sich diese Organisation nicht etablieren konnte und aufgelöst wurde, trat er 1957 der SPD bei.

Von 1958 bis 1969 war D. Dr. Dr. Heinemann Mitglied des SPD Bundesvorstandes. In der Großen Koalition unter Bundeskanzler Kiesinger amtierte er von 1966 bis 1969 als Bundesjustizminister. Anschließend wurde er für eine Amtszeit als dritter Bundespräsident gewählt.

In dieser Funktion weilte er im September 1969 zu einem zweitägigen Staatsbesuch in Hessen. Bei seinem Besuch in der Landeshauptstadt begrüßte ihn Oberbürgermeister Schmitt im Festsaal des Rathauses. Er gratulierte ihm zu seiner Wahl und wünschte ihm alles Gute für das höchste Amt im Staat. D. Dr. Dr. Heinemann bedankte sich in einer kurzen Rede für die warmherzige Begrüßung und beschrieb die Schönheit Wiesbadens. Anschließend trug er sich in das Goldene Buch der Stadt ein. Später besuchte er ein Seniorenheim der Erbacher Fransecky-Stiftung im Rheingau und setzte anschließend seine Reise durch Hessen fort.

Nachdem D. Dr. Dr. Heinemann 1974 aus Gesundheits- und Altersgründen auf eine mögliche Wiederwahl verzichtete, setzte er sich in seinem Haus im Essen zu Ruhe. Er starb am 7. Juli 1976.

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