Sprungmarken

Präsidentin des Deutschen Bundestages, Annemarie Renger

Am 23. Oktober 1974 trug sich die Präsidentin des Deutschen Bundestages, Annemarie Renger, in das Goldene Buch der Stadt Wiesbaden ein.

Annemarie Renger wurde am
7. Oktober 1919 in Leipzig geboren.

Aufgrund ihrer sozialdemokratischen Gesinnung musste sie während der Zeit des Nationalsozialismus das Berliner Augusta-Lyzeum verlassen und absolvierte eine Lehre zur Verlagskauffrau. In diesem Beruf arbeitete sie bis 1945.

Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm sie zunächst die Stelle einer Sekretärin beim SPD-Vorsitzenden Kurt Schumacher an. Ab 1946 leitete sie das Büro des SPD-Parteivorstandes. Im Jahr 1953 wurde sie erstmals in den Deutschen Bundestag gewählt, dem sie bis 1990 ununterbrochen angehörte.

Zwischen 1969 und 1972 war sie Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD Bundestagsfraktion und anschließend für vier Jahre erste Präsidentin des Deutschen Bundestages. Während dieser Zeit besuchte sie die hessische Landeshauptstadt anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Hessen-Nassauischen Versicherungsanstalt.

Gemeinsam mit dem österreichischen Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky wurde sie am 23. Oktober 1974 im Festsaal des Rathauses von Oberbürgermeister Schmitt empfangen. Er lobte sie für ihr Engagement für die Sozialdemokratie und ihre Vorreiterrolle als Frau in der Politik. Renger bedankte sich für diese freundlichen Worte und trug sich anschließend mit dem österreichischen Gast in das Goldene Buch der Stadt ein.

Nachdem sie 1990 aus dem Bundestag ausgeschieden war, engagierte sich Renger in verschiedenen deutschen und europäischen gemeinnützigen Organisationen. Sie starb am 3. März 2008 in Remagen-Oberwinter.

Anzeigen