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Zusammenarbeit mit Breslau

Am 30. November 1987 trug sich eine Delegation aus Breslau in das Goldene Buch der Stadt Wiesbaden ein.

Wroclaw an der Oder trug bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs den deutschen Namen Breslau und ist heute mit 630.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Polens.

Mit dem Sitz eines römisch-katholischen Erzbischofs, eines evangelischen Diözesanbischofs, zahlreicher Hochschulen und Forschungsinstitute sowie Theater und Museen bildet sie das kulturelle, wirtschaftliche und wissenschaftliche Zentrum des Niederschlesischen Raumes.

Bereits im Jahr 98 wird die Region Schlesien in den Erzählungen von Tacitus erwähnt. Im 4. und 5. Jahrhundert siedelte sich in der Nähe der heutigen Stadt der Wandalenstamm der Sillinger an.

Um 900 wurde erstmals der Name Wortizlawa urkundlich erwähnt und um 1000 errichtete man eine Burganlage, in deren Innern bald mit dem Bau eines Doms begonnen wurde. Die Stadt wuchs auf damals beachtliche 1.000 Einwohner an.

Durch die häufige Aufteilung des Herrschaftsbereichs wechselte die Verwaltungszugehörigkeit nach der Jahrtausendwende ständig. Nach der Zerstörung durch die Mongolen 1241 wurde Breslau wieder aufgebaut und erhielt 1261 das Magdeburger Stadtrecht.

Auch in den folgenden Jahrhunderten wechselte die Hoheit über die Stadt und die Region mehrmals. Von den Piasten im späten Mittelalter ging die Herrschaft an die böhmischen und ungarischen Könige, ab dem 16. Jahrhundert an die Habsburger, im 18. Jahrhundert an die Hohenzollern und letztlich an das Deutsche Kaiserreich.

Während der Weimarer Republik wurde die Region in die Provinzen Oberschlesien und Niederschlesien geteilt. Die Stadt Breslau vergrößerte sich durch zahlreiche Eingemeindungen im Jahr 1928 auf bis zu 625.000 Einwohner. Während des Zweiten Weltkriegs war die Stadt bis wenige Tage vor der Kapitulation mehrfach Austragungsort erbitterter Kämpfe und schwerer Luftangriffe.

Erst mit der Gründung der Volksrepublik Polen kehrte ab Mitte 1945 wieder geregeltes Leben ein. Der Wiederaufbau der zerstörten Innenstadt begann Mitte der 1950er Jahre. Die deutsche Vergangenheit wurde dabei unter der kommunistischen Regierung weitgehend verdrängt und erst der Zusammenbruch des Ostblocks brachte die Besinnung auf die gemeinsame Geschichte. In diesem Zusammenhang unterzeichneten die Bürgermeister von Wroclaw und Wiesbaden am 30. November 1987 eine Rahmenvereinbarung über die Zusammenarbeit. Während des Festakts im Rathaus trugen sich die Repräsentanten aus Polen in das Goldene Buch der Stadt ein.

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