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Marcel Reich-Ranicki

Am 17. März 2004 trug sich Marcel Reich-Ranicki in das Goldene Buch der Stadt Wiesbaden ein.

Am 17. März 2004 wurde im Sitzungs-saal der Stadtverordnetenversammlung eine Ausstellung mit Bildern der jüdischen Künstlerin Teofila Reich-Ranicki eröffnet.

Im Beisein der Künstlerin und ihres Mannes, dem Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki, beschrieb der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Salomon Korn, die Werke als naiv anrührend und beklemmend intensiv.

Die 16 Bilder der Sammlung entstanden im Warschauer Ghetto und zeigen die Brutalität, mit der die jüdischen Bewohner von den Nationalsozialisten drangsaliert wurden.

Reich-Ranicki selbst zeigte sich sehr bescheiden und stellte fest, sie habe keine Kunstwerke schaffen sondern lediglich den grausamen Alltag im Ghetto festhalten wollen. Ohne ihre Tante, die die Bilder aus der Stadt geschmuggelt hatte, wären sie niemals überliefert worden.

Oberbürgermeister Diehl lobte anschließend das literaturkritische Werk Marcel Reich-Ranickis: Er habe die deutsche Literaturwelt über Jahrzehnte maßgeblich mitgeprägt.

Anschließend trug sich das Ehepaar in das Goldene Buch der Stadt ein. Die Bilder wurden in der Folgezeit im jüdischen Museum in der Spiegelgasse ausgestellt.

Beide starben in Frankfurt am Main, Teofila Reich-Ranicki am 29. April 2011, ihr Mann Marcel am 4. März 2013.

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Teofila und Marcel Reich-Ranicki Wiesbadener Kurier, Foto: Uwe Stotz
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