Veranstaltungskalender
Vom Streitfall Pfitzner zur Historischen Fachkommission. Die Diskussion über die NS-Belastung der Namenspatrone/Namenspatroninnen Wiesbadener Straßen
Wer wir sind und wie wir zu denen wurden, die wir heute sind, zeigt sich auch daran, wessen wir gedenken, wer uns als Vorbild dient und wen wir daher im öffentlichen Raum durch Denkmäler und Straßennamen besonders hervorheben. Kommunale Erinnerungskultur ist ein kontinuierlicher gesellschaftlicher Aushandlungsprozess.
Die wachsende zeitliche Distanz zu epochalen Brüchen, eine pluralistischer werdende Gesellschaft und das Verschwinden von Zeitzeugengenerationen regen Diskussionen um eine zeitgemäße Neuausrichtung der Erinnerungskultur an. In diesem Zusammenhang ist die Benennung von Straßen, Plätzen und Gebäuden ein Ausgangspunkt für leidenschaftlich geführte Debatten innerhalb der städtischen Gesellschaft. Sie bereichert den kommunalen Geschichtsdiskurs und kommt in regelmäßigen Abständen immer wieder vor, wie Fotos und Akten im Stadtarchiv Wiesbaden belegen.
Mit dem Erscheinen des Abschlussberichts der Historischen Fachkommission zur Überprüfung nach Personen benannter Verkehrsflächen, Gebäude und Einrichtungen der Landeshauptstadt Wiesbaden im November 2023 ist die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Frage, welche Namenspatroninnen und Namenspatrone Wiesbadener Straßen an NS-Unrecht beteiligt waren, vorläufig abgeschlossen. Der Prozess wurde durch das Stadtarchiv Wiesbaden als Fachamt begleitet. Dr. Peter Quadflieg, Leiter des Stadtarchivs, gibt einen Einblick in die Arbeit der Fachkommission und blickt auf den weiteren Verlauf der Diskussion.
Hinweis
Anmeldung erforderlich unter veranstaltung-stadtarchiv@wiesbaden.de