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Alexej-von-Jawlensky-Preis 2014

Der bekannte amerikanische Künstler Richard Serra aus New York erhält den Jawlensky-Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für das Jahr 2014.

Zu Ehren des berühmtesten Künstlers der Stadt vergibt die Landeshauptstadt Wiesbaden gemeinsam mit Spielbank und der Nassauischer Sparkasse den Alexej-von-Jawlensky-Preis für das Werk eines zeitgenössischen Künstlers. Die Jury, bestehend aus Professor Christiane Lange, Professor Klaus Schrenk und David Rabinowitch, erkannte den Preis für das Jahr 2017 Richard Serra die Ehrung zu. Er ist der sechste Preisträger nach Agnes Martin (1991), Robert Mangold (1996), Brice Marden (2004), Rebecca Horn (2007) und Ellsworth Kelly (2012).

Richard Serra, 1938 in San Francisco in den USA geboren, zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Bildhauern. Er experimentierte in den 1960er Jahren mit industriellen Materialien wie Gummi, Neon oder Blei, bekannt wurde er jedoch mit seinen großen Stahlskulpturen. Für sie ist eine geradezu physische Erfahrung des Raumes charakteristisch, der in Biegungen, Verengungen und durch die schiere Kraft des Materials fühlbar wird.

Auch Serras Arbeiten auf Leinwand und Papier thematisieren Räumlichkeit und stimulieren die präzise Beobachtung des Materials und der Dimension der Arbeiten. Der Gegensatz von Schwer und Leicht scheint in diesen Arbeiten aufgehoben. Dichte, dunkle Oberflächen drängen in den Raum und verschmelzen mit den Wänden.

Serras Umgang mit dem Material Blei, Stahl oder Ölkreide zeugt von Kraft und Sensibilität zugleich. Er schafft wirkmächtige Skulpturen, Leinwände und Arbeiten auf Papier, deren Umsetzung sehr feines Gespür für räumliche Situationen erweist. Ähnlich konsequent wie die bisherigen Träger des Jawlensky-Preises besetzt Serra eine Position in der Kunst der letzten 50 Jahre, die heute bereits zu den Klassikern zählt.

Biografie Richard Serra

Geboren 1938 in San Francisco, studierte er an der Universität von Kalifornien in Berkeley und Santa Barbara, seit 1966 lebt er in New York. Erste Einzelausstellungen zeigten sein Werk bereits 1966 in der "Galleria La Salita" in Rom und 1969 im "Leo Castelli Warehouse" in New York. 1970 wurden seine Arbeiten im Pasadena Art Museum präsentiert. Richard Serra war Künstler der Documenta in Kassel in den Jahre 1972, 1977, 1982 und 1987 sowie der Biennale von Venedig 1984, 2001 und 2013. Bereits zweimal - 1986 und 2007 - wurde er mit Einzelausstellungen im Museum of Modern Art, New York, geehrt. In Europa wurde sein Werk unter anderem im Stedelijk Museum, Amsterdam im Jahr 1977, im Centre Pompidou, Paris 1984 und in der Fondation Beyeler, Riehen 2011 gezeigt. Seit 2005 prägen acht monumentale Arbeiten - The Matter of Time - das Guggenheim Museum in Bilbao. In Deutschland finden sich zahlreiche Arbeiten im öffentlichen Raum, in der Situation Kunst, Bochum, ist Richard Serra mit einem permanenten Werkkomplex vertreten.

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