Kultur nachhaltig denken: ökologisch, ökonomisch und sozial
Wie können wir gemeinsam den Wandel zu mehr Nachhaltigkeit in der Wiesbadener Kulturlandschaft gestalten – ökologisch, ökonomisch und sozial? Am 29. Oktober lädt das Kulturamt zu einer Fachtagung ins Kulturforum ein. Die Veranstaltung richtet sich an alle, die Nachhaltigkeit in ihren Einrichtungen verankern möchten.
Tagung Nachhaltigkeit in der Kultur
Ziel der Tagung ist es, Impulse zu setzen, Wissen zu teilen und gemeinsam Handlungsspielräume zu entwickeln. Wir freuen uns auf Ihren Besuch am:
29. Oktober 2025, 10 bis 16.30 Uhr, im KulturForum Wiesbaden Friedrichstraße 16 65185 Wiesbaden
KulturForum Wiesbaden
Freuen Sie sich auf:
Hochkarätige Impulsvorträge
Best-Practice-Beispiele
Praxisnahe Workshops
Austausch & Vernetzung
Gemeinsam wollen wir ins Gespräch kommen, voneinander lernen und Ideen für eine nachhaltigere Kulturlandschaft in Wiesbaden sammeln.
Hinweis: Alle Workshops finden zweimal statt – Sie können an zwei verschiedenen Angeboten teilnehmen.
Wer beim Thema Nachhaltigkeit nur an Verzicht, Verbot oder Verlust denkt, dem fehlt schlicht die Phantasie. Lassen Sie uns stattdessen an Wohlstand, Wachstum und Wettbewerb denken.
Jacob Sylvester Bilabel, Leiter Green Culture Anlaufstelle
Moderatorin Nele Kießling
Moderation
Nele Kießling ist Diplom Kulturwissenschaftlerin, Moderatorin und Schauspielerin. Sie arbeitet deutschlandweit und lebt in Göttingen. Sie moderiert nah am Publikum, geht emphatisch auf die Bühnengäste ein, und führt das Publikum souverän und unterhaltsam durch das Programm.
Impulsvorträge
Keynote: Wie gelingt die ökologische Transformation ohne Überforderung?
Jacob Sylvester Bilabel
Jacob Sylvester Bilabel, Projektleitung der Green Culture Anlaufstelle, Berlin
Seit 2023 leitet Jacob Sylvester Bilabel den Aufbau der zentralen Green Culture Anlaufstelle des Bundes in Deutschland. Im Sommer 2020 startete er das Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Das Netzwerk wuchs seitdem auf über 50 der wichtigsten kulturellen Institutionen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Als Teil eines Konsortiums entwickelte er zudem die bundeseinheitlichen kulturspezifischen Klimabilanzierungsstandards KBK & KBK+ sowie das kostenlose, dazu nutzbare Tool der bundesdeutschen Kulturministerkonferenz. 2009 gründete Bilabel die paneuropäischen Green Music Initiative als eine branchenübergreifende Denkfabrik. Die gemeinnützige Initiative vereint heute mehr als 350 Festivals und 500 Veranstaltungsorte in ganz Europa und erreicht mehr als drei Millionen junge Europäerinnen.
Keynote: Nachhaltigkeit in der Kultur ganzheitlich gestalten
Daniel Seitz
Daniel Seitz ist Nachhaltigkeitsmanager, berät Organisationen aus Kultur, Bildung und Zivilgesellschaft und setzt sich für Klimagerechtigkeit ein. Er leitet das Institut für Zukunftskultur und unterstützt dort Organisationen in ihren Nachhaltigkeitsbemühungen und setzt strategisches Nachhaltigkeitsmanagement mit ihnen um. Zudem bietet er mit dem Institut für Zukunftskultur regelmässige Zertifikatskurse zur Nachhaltigkeitsmanagerin oder zum Nachhaltigkeitsmanager Kultur, Bildung und Zivilgesellschaft an. Mit klimagerechtigkeit.net setzt er zudem Projekte der politischen Bildung um.
Best Practice
Sophia Kontos
Landeshauptstadt Dresden: Sophia Kontos
Referentin Netzwerke & Projekte in Dresden. Sie berichtet von den Herausforderungen und Chancen einer systematischen Klimabilanzierung aus Sicht einer kommunalen Kulturverwaltung. Ihr Vortragstitel lautet: Kultur.Klima.Wandel - Nachhaltigkeit im Dresdener Kultursektor.
Schlachthof Wiesbaden
Kulturzentrum Schlachthof: Francesca Herget & Hendrik Seipel-Rotter
Seit seiner Gründung vor mehr als 30 Jahren hat das Kulturzentrum Schlachthof an vielen Themen der Nachhaltigkeit gearbeitet. Als Kulturprojekt in einer Industrie-Ruine war das nicht einfach. Mit der Anmeldung zum Ökoprofit-Programm und der Gründung eines mehrköpfigen Nachhaltigkeitsteams im Jahr 2021 konnte das Thema strukturell im Haus verankert und in den Arbeitsalltag aller Gewerke integriert werden. 2024 hat der Schlachthof für sein Engagement einen bundesweiten Nachhaltigkeitspreis gewonnen. Francesca Herget und Hendrik Seipel-Rotter geben in einem Impuls Hinweise auf die Besonderheiten, Bedingungen und auch Schwierigkeiten in Sachen Nachhaltigkeit in der freien Kultur-Szene.
Workshops
Melinda Weidenmüller
Wie viel ist Viel? Einstieg in die Klimabilanzierung
Leitung: Melinda Weidenmüller, Green Culture Anlaufstelle, Projektkoordination Beratung & Vermittlung
Klimabilanzen sind ein zentrales Instrument auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Sie schaffen Orientierung, machen Emissionen sichtbar und zeigen konkrete Handlungsmöglichkeiten auf. Nach dem Motto „What you measure, you will manage“ vermittelt der Workshop grundlegendes Wissen zur CO₂-Bilanzierung in Kultureinrichtungen. Die Green Culture Anlaufstelle führt praxisnah in die Arbeit mit dem bundeseinheitlichen CO₂-Kulturstandard nach KBK & KBK+ ein und zeigt erste einfache Schritte mit dem CO₂-Kulturrechner auf.
Melinda Weidenmüller ist Expertin für Klimabilanzierung und leitet seit 2024 als Projektkoordinatorin den Bereich Beratung & Vermittlung bei der Green Culture Anlaufstelle. Dort baut sie den Bereich der Erstberatung auf und berät zum Schwerpunkt Klimabilanzierung. Zuvor leitete sie beim Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit innovative Projekte wie „Elf zu Null – Hamburger Museen handeln“ und „Köln hoch 3 – Kultur weiterbilden, bilanzieren, transformieren“. Sie war maßgeblich an der Adaption und Betreuung des CO₂-Rechners für die deutsche Kultur, den Creative Green Tools Deutschland, sowie der Entwicklung des CO₂-Kulturstandards (nach KBK und KBK+) beteiligt.
Die ersten Schritte sind oft die schwierigsten. Doch mit den richtigen Fragen und einer übersichtlichen Gliederung möglicher Handlungsfelder kommen Nachhaltigkeitsteam schnell ins Handeln und der transformative Weg in der Kultur beginnt.
Sabine Jellinghaus ist Diplom-Ingenieurin und Energieberaterin, Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsberaterin. Nach Station in der Hochschulforschung, im kirchlichen Klimaschutz und bei der EnergieAgentur.NRW ist sie seit 2022 selbständig und berät Transformationsteams aus Kommunen, Kirche und Kultur. Sie war u.a. Beraterin in den bundesweiten Programmen Sprint20 und SIN – Start in die Nachhaltigkeit für Kultureinrichtungen. Ihr Lieblingsformat für die Kultur ist der Quickstart in den Klimaschutz. Ihr Motto: „Gemeinsam machen wir die ersten Klimaschutzaktionen zu den wichtigsten: Zum Ausgangspunkt für neue Strategien und eine Kultur der Veränderung“.
Petra Ronzani
Nachhaltigkeit kommunizieren – intern und extern
Leitung: Petra Ronzani, Detektei Ronzani
In diesem 60‑Minuten-Workshop erhalten Kulturschaffende praxisorientierte Einblicke in die externe und interne Dimension der Nachhaltigkeitskommunikation. Sie verstehen, wie sich Kommunikationsformate kuratieren lassen, worauf es bei kommunikativen Kernbotschaften ankommt und entwickeln zugleich Maßnahmen, um ihr Team zu motivieren und aktiv einzubinden. Erwarten Sie eine zielgerichtete, interaktive Session, die Kulturschaffenden praxisnahe Werkzeuge für die Kommunikation von Nachhaltigkeit an die Hand gibt.
Petra Ronzani ist Kommunikationsstrategin, Nachhaltigkeitsmanagerin und Mediatorin. Sie hat Asienmanagement (BA) und Arts Management (MA) in Stuttgart, Peking und Newcastle upon Tyne studiert und für mehr als 15 Jahre Kommunikationsabteilungen in Kunst, Kultur und Architektur geleitet, Transformationsprozesse begleitet und Teams aufgebaut und geführt. Nach fast 20 Jahren Festanstellung in Institutionen wie Haus der Kunst München, Bayerische Staatsoper und der Berliner Volksbühne hat sie 2021 die Detektei Ronzani gegründet und berät mit einem Team an Expert:innen Institutionen, NGOs und Unternehmen in Transformationsprozessen
Daniel Seitz
Soziale Nachhaltigkeit und Handabdruck: Wie die Kultur zur sozial-ökologischen Transformation beitragen kann
Leitung: Daniel Seitz, Nachhaltigkeitsmanager und Institutsleiter, Institut für Zukunftskultur
Während wir selbstverständlich als Kultur-Organisationen auch zur ökologischen Nachhaltigkeit beitragen sollten, liegt unser tatsächlicher Hebel in sozialer Nachhaltigkeit und unserem Handprint, also dem programmatischen Ausdruck unserer Organisationen.
Im Workshop werden wir uns ansehen, was soziale Nachhaltigkeit bedeutet und welche typischen Handlungsfelder sich daraus ergeben. Auch erarbeiten wir uns Möglichkeiten, diese greif- und messbar zu machen!
Anschließend betrachten wir noch programmatische Ansatzmöglichkeiten, um Nachhaltigkeit in allen Dimensionen nicht nur auf unseren eigenen Betrieb, sondern auf gesellschaftliche Transformation anzuwenden.
Daniel Seitz ist Nachhaltigkeitsmanager, berät Organisationen aus Kultur, Bildung und Zivilgesellschaft und setzt sich für Klimagerechtigkeit ein. Er leitet das Institut für Zukunftskultur und unterstützt dort Organisationen in ihren Nachhaltigkeitsbemühungen und setzt strategisches Nachhaltigkeitsmanagement mit ihnen um. Zudem bietet er mit dem Institut für Zukunftskultur regelmässige Zertifikatskurse zur Nachhaltigkeitsmanager:in Kultur, Bildung und Zivilgesellschaft an. Mit klimagerechtigkeit.net setzt er zudem Projekte der politischen Bildung um.
Kontakt und Anmeldung
Anmeldung ab sofort möglich! Schreiben Sie uns an: kulturwiesbadende
Bitte leiten Sie diese Einladung gerne an interessierte Kolleginnen und Kollegen weiter. Die Tagung ist kostenfrei.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und den gemeinsamen Austausch!
Erläuterungen und Hinweise
Bildnachweise
wiesbaden.de
wiesbaden.de
Fabian Reck
Gavin Evans
Institut für Zukunftskultur, Fotograf: Christian Jungeblodt
Lorena Schindler
wiesbaden.de
Green Culture Anlaufstelle
Gesche Schmidt
Foto: Falk Weiß
Institut für Zukunftskultur, Fotograf: Christian Jungeblodt