Sensor Bike
Citizen Science Projekt zur Erfassung von Radverkehrsdaten
Gemeinsam mit 30 vielradelnden Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt hat die Landeshauptstadt Wiesbaden im Laufe des Jahres 2025 relevante Daten zum Radverkehr in Wiesbaden gesammelt. Das Datenexperiment war auf einen Zeitraum von zunächst sechs Monaten angesetzt.
Die multifunktionalen Sensoren trugen Umweltdaten zusammen, erfassten die Untergrundbeschaffenheit (Kopfsteinpflaster, Asphalt oä.) und die Wahrscheinlichkeit, mit der überholende Fahrzeuge, den laut Straßenverkehrsordnung vorgeschriebenen Mindest-Überholabstand von 1,50 Meter eingehalten hatten oder nicht. Sämtliche Daten der Radelnden wurden aggregiert in einer Kartenansicht visualisiert.
Die Kampagnendaten und weitere Hinweise zu den Daten sind auch weiterhin im Dashboard "Datenwelt: Fahrradnutzung in Wiesbaden" einsehbar.
An diesem Projekt haben engagierte Menschen unserer Stadt mitgewirkt, indem sie Daten während ihrer Fahrten mit dem Rad im Alltag sammelten. Auch Professoren und Studenten der Hochschule Rhein Main begleiteten das Projekt. Gemeinsam mit den Unterstützerinnen und Unterstützern dieses Projekts und dem Radbüro der Stadt Wiesbaden sollen die Daten gemeinsam betrachtet und analysiert werden.
Das Citizen Science Projekt wurde während der Smart City Themenwoche "fahrRAD" (Mai 2025) gestartet und lief bis November 2025.
Smart City zieht erste Erkenntnisse aus den Daten
Die vorliegenden experimentellen Daten zum Wiesbadener Radverkehr liefern vielfältige Erkenntnisse und ermöglichen differenzierte Analysen, die allein mit stationären Zählstellen kaum möglich wären:
- Überholabstände: Die Daten liefern stadtweit erste Anhaltspunkte für gefährliche Situationen, die im Nachgang unter Hinzuziehung ergänzender Parameter und Informationen tiefgehender analysiert werden können.
- Untergrundbeschaffenheit: Die Sensordaten machen sichtbar, wo Radwege besonders komfortabel oder sanierungsbedürftig sind, was präzise Hinweise für die Infrastrukturplanung liefert.
- Routen: Die Kombination von individuellen Fahrtstrecken mit Sensordaten verdeutlicht, welche Routen bevorzugt genutzt und welche vermieden werden.
Fazit: Auch experimentelle Daten leisten einen Beitrag zur Versachlichung von Diskussionen und zur Messbarkeit qualitativer Argumente. Die Daten, die wir gemeinsam erhoben haben, können uns dabei helfen, gute Entscheidungen zu treffen und den Radverkehr in Wiesbaden zu fördern. Sie helfen auch, die Fahrradinfrastruktur in Wiesbaden an die Bedürfnisse der Radfahrer anzupassen.
Die Vorteile:
- Das Projekt lieferte wertvolle Daten, die es in dieser Form bislang nicht gab.
- Das Datenexperiment lieferte Hinweise und Anhaltspunkte, die einen zielgerichteten Ausbau der Radinfrastruktur und eine Verbesserung der Verkehrssicherheit unterstützen können.
- Durch eine Datengrundlage, die das gesamte Stadtgebiet umfasst, können dringliche Maßnahmen priorisiert werden.
Wem kommt es zugute?
- Von einer verbesserten Radinfrastruktur profitieren alle Verkehrsteilnehmenden, seien sie auf dem Rad mit dem Pkw oder zu Fuß unterwegs.
- Insbesondere vulnerable Gruppen (wie Kinder und Jugendliche oder ältere Menschen) können sich dank einer verbesserten Radinfrastruktur sicherer im Verkehr bewegen.

