Sprungmarken

Umwelt-Tipp Juni: Gesund und umweltfreundlich grillen

Grillen gehört zum Sommer-Feeling und macht Laune. Wer nachhaltig grillen möchte, findet Tipps und Anregungen im aktuellen Umwelt-Tipp.

Gemeinsame Grill-Events sind gesellig und machen Spaß. Für Viele gehören sie deshalb zum Sommer-Feeling, verbunden mit Partylaune und dem Duft von gegrillten Köstlichkeiten unter freiem Himmel. Wird dabei Rauch, Lärm und Abfall vermieden, freuen sich auch Nachbarn und Umwelt.

Tipps und Tricks fürs Grillvergnügen

Unterschiedliche Grillgeräte

Der Camping- oder Kugelgrill wird mit Holzkohle befeuert. Sein Vorteil: er ist mobil einsetzbar und das Grillgut erhält das typische "Grillaroma". Allerdings entsteht dabei meist Qualm. Außerdem dauert es lange bis die gewünschte Grilltemperatur erreicht ist. Schneller und rauchfrei geht es mit einem Gas- oder Elektrogrill. Letzterer kann sogar klimafreundlich mit Ökostrom betrieben werden.

Kohle

Beim Kauf von Grillkohle oder -briketts auf die Kennzeichnung DIN EN 1860-2 achten. Sie garantiert, dass die Grillkohle frei von gesundheitsschädlichen Stoffen ist. Für eine umweltverträgliche Herkunft der Grillkohle, ohne Tropenholz oder Holz aus geschützten Urwaldflächen, steht das FSC Siegel (Forest Stewardship Council). Die nachhaltigere Alternative zur Holzkohle ist Kohle aus Abfallprodukten wie Kokosnussschalen, Olivenresten, aus Maisspindeln oder alten Weinreben.

Anzünder

Statt chemischer Anzünder, Kaminanzünder aus nachwachsenden Rohstoffen (in Wachs getränkte Holzfasern) oder Flüssig-Grillanzünder auf Pflanzenbasis verwenden. Für eine verkürzte und rauchfreiere Anheizzeit sind Grillanzündkamine sehr empfehlenswert.

Standort

In der Landeshauptstadt Wiesbaden ist das Grillen nur an ausgewiesenen Grillstationen erlaubt. Achtung: Bei Trockenheit besteht Flächenbrandgefahr! Auf aktuelle Grillverbote achten! Ansonsten gilt:

  • Fläche so hinterlassen, wie sie vorgefunden wurde - oder sauberer!
  • Abfall möglichst vermeiden sowie ordnungsgemäß trennen und entsorgen.
  • Einweggrills meiden, weil nicht nachhaltig. Auf Rasenflächen verbrennen sie das darunter liegende Gras.
  • Rücksicht auf Mitmenschen und Nachbarn nehmen, besonders bezogen auf Rauchentwicklung und Lärm.
  • Den Grill immer mit größtmöglichem Abstand zum Nachbarhaus oder zur Nachbarwohnung aufstellen, um Geruchs- und Rauchbelästigung so gering wie möglich zu halten.
  • Auf Brandschutz achten, nicht zu nah an Bäumen und anderen entzündlichen Gegenständen grillen. Die Kohle sachgemäß löschen und entsorgen.
  • Manchmal darf auf dem Balkon nur mit Gas oder Strom gegrillt werden - siehe Hausordnung oder Mietvertrag.

Grillgut

Wie klimafreundlich das Grillvergnügen ist, entscheidet sich auf dem Rost. Rund 95 Prozent der Treibhausgase, die während eines Grillabends entstehen, werden durch das Grillgut verursacht. Pflanzliche Produkte wie vegane Bratwürste, gefüllte Champignons oder Maiskolben schneiden dabei deutlich besser ab als tierische Lebensmittel. Soll Fleisch und Fisch beim Grillen trotzdem nicht fehlen, sind hier regionale Produkte aus Biobetrieben oder MSC-zertifizierter Fisch (Marine Stewardship Council) die bessere Wahl.

Grilltools

Beim Grillen werden häufig Aluminiumschalen oder Aluminiumfolie verwendet – mit negativen Folgen für die Umwelt und möglichen Gesundheitsrisiken. In vielen Marinaden sind Säure und Salz enthalten. Dies kann dazu führen, dass Aluminiumionen auf Lebensmittel übertragen werden. Besser sind eingeölte große Bio- Gemüseblätter, zum Beispiel Kohl, Rhabarber, Mais oder Weinblätter. Auch dünne Steinplatten aus Speckstein oder Schiefer, alte Backbleche, Dachziegel, Grillsteine oder wiederverwendbare Grillpfannen und Grillmatten sind geeignet.

Grilltechnik

Wenn Fleischsaft oder Fett in die Glut tropft und verbrennt, können gesundheits-gefährdende Stoffe entstehen, die sich am Grillgut ablagern. Daher besser auf ölige tropfende Marinaden verzichten oder eine Grillschale benutzen.

Pökelware wie Kasseler, Schinken, Leberkäse oder Bockwürstchen gehören nicht auf den Grill. Unter Hitzeeinwirkung bilden sich aus dem Pökelsalz gesundheitsgefährdende Nitrosamine.

Für beste Grillergebnisse das Grillgut erst auf den Rost legen, wenn die Kohle richtig durchgeglüht und mit einer weißen Ascheschicht überzogen ist.

Mehr Informationen gibt es in der Broschüre "Grillosophie". Das Heft wird zum Download oder im Umweltaden, Luisenstraße 19, kostenfrei angeboten. Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Freitag und Samstag 10 bis 14 Uhr, Mittwoch und Donnerstag 13 bis 18 Uhr.

Anzeigen