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Umwelt-Tipp September: Nachhaltige Tierliebe

Für viele Menschen gehören Hunde und Katzen zum Leben dazu. Sie sind Zuhörer, Begleiter und emotionaler Wärmespender. Allein in Deutschland leben gut zehn Millionen Hunde und 14 Millionen Katzen und diese Zahlen nehmen kontinuierlich zu. Neben all der Freude, die die Vierbeiner mit sich bringen, entstehen durch sie auch hohe Belastungen für die Umwelt. Mit den folgenden Tipps lassen sich diese verringern und ein gutes Miteinander zwischen Mensch, Tier und Umwelt erreichen.

Die Hinterlassenschaften entsorgen

Dass jeder Hundebesitzende dafür zuständig ist, die Häufchen seines Vierbeiners wegzuräumen, ist gesellschaftlicher Konsens. Egal ob großer oder kleiner Haufen, keiner möchte in die Hinterlassenschaften treten. Hundekotbeutel werden an zirka 700 Spendern im Wiesbadener Stadtgebiet von den Entsorgungsbetrieben Wiesbaden kostenfrei zu Verfügung gestellt. Für das Liegenlassen des Hundehaufens können in der Landeshauptstadt bis zu 150 Euro Bußgeld verhängt werden. 

  • Nutzen Sie umweltfreundliche Alternativen zu Kotbeuteln aus Kunststoff, wie zum Beispiel Tüten aus Maisstärke, recyceltem Kunststoff und Papier. Diese sind im Handel erhältlich. In jedem Fall gehört der Kotbeutel aus hygienischen Gründen in den Restmüll und nicht in die Biotonne.
  • Greifen Sie zu Katzenstreu aus nachwachsenden Rohstoffen. Für diese werden zum Beispiel Nebenprodukte der Getreideverarbeitung und holzverarbeitenden Industrie als Ausgangsmaterial eingesetzt. Zudem werden sie über möglichst kurze Wege zum Hersteller transportiert. Das spart CO2 und schont das Klima. Alle Arten von Katzenstreu gehören in die Restmülltonne, da sie Krankheitserreger enthalten können.

Futter

Den größten Teil der Klimawirkung hat den Berechnungen zufolge das Tierfutter. Gefüttert werden Hund und Katze häufig mit fleischhaltigem Futter aus konventioneller Landwirtschaft. Das sorgt für entsprechend hohe CO2-Emissionen.

  • Greifen Sie beim Kauf von Hunde- oder Katzenfutter zu nachhaltigem Futter, am besten in Bio-Qualität.  Kaufen Sie lokal hergestellte Nahrung – importiertes Futter verursacht durch den Transport mehr Emissionen.
  • Kaufen Sie Futter in großen Gebinden, das spart Verpackungsmüll. Achten Sie auf Verpackungen aus umweltfreundlichen Verpackungsmaterialien, zum Beispiel Pappe oder recycelten Kunststoff.
  • Ersetzen Sie einen Teil des Fleischfutters für ihren Hund mit diversen vegetarischen Nahrungsmitteln. In den Napf dürfen gekochte Kartoffeln, Reis und Nudeln. Als gesunde Hundeleckereien eignen sich Gurke, Apfel und Karotte.
  • Wollen Sie Ihre Katze selbst bekochen, dann informieren Sie sich vorab ausführlich und halten Sie Rücksprache mit dem Tierarzt. Katzen sind auf die richtige Zusammensetzung ihres Futters angewiesen.
  • Achten Sie darauf, dass Sie Ihr Haustier nicht überfüttern, denn auch das ist schlecht für das Klima.
  • Kaufen Sie bei Herstellern, die klimaneutral produzieren. Diese gleichen das CO2, das bei der Futterherstellung entsteht, durch unterschiedliche Maßnahmen aus.

Die Tierschutzorganisation Peta propagiert eine vegane Ernährung für Hund und Katze. Die Meinungen, ob das artgerecht ist, gehen auseinander.

Zubehör

  • Hunde und Katzen lieben Spielzeug. Nachhaltig sind drei bis vier hochwertige Spielzeuge. Eventuell kann man diese, für mehr Abwechslung, mit anderen Tierbesitzer:innen tauschen. Spielzeug lässt sich auch ganz einfach selber basteln, im Internet gibt es viele Inspirationen.
  • Kaufen Sie Näpfe, Leinen, Hundebetten und ähnliches in einer nachhaltigen Ausführung, zum Beispiel Näpfe aus Metall, Leinen aus Leder, Hundekörbchen und Transportboxen aus Weide.

Nachhaltige Fellpflege

  • Ein einfaches mildes Shampoo reicht zur Pflege aus, am besten zertifiziert, zum Beispiel mit dem "Natrue", "Ecocert", "BDIH" oder "COSMOS Organic" Siegel. Diese Shampoos sind in fast allen Drogeriemärkten erhältlich. Wenn Sie lose, unverpackte Seifen kaufen, sparen Sie Verpackungsmüll.
  • Hunde- oder Katzenbürsten gibt es aus heimischen, FSC zertifizierten, Holz.

Ausflüge mit dem Fahrrad anstatt mit dem Auto

Nach Feierabend noch schnell mit dem Hund in den Wald fahren, am Wochenende zum Wandern oder in die Hundeschule? Das Auto ist ein bequemes Hundetransportmittel — und daher eine wichtige Stellschraube in Sachen nachhaltiges Hundeleben. Anstatt das Auto zu benutzen, kann man für kurze Strecken das Fahrrad nehmen. Die gewohnten Gassistrecken können mit Suchspielen interessanter gestaltet werden und oft lohnt es sich, eine neue Route in der Nachbarschaft auszukundschaften.

CO2-Kompensation

Kompensieren Sie die unvermeidbaren Treibhausgase, die durch die Haltung Ihres Vierbeiners entstehen. Die Kompensation erfolgt dadurch, dass dieselbe Emissionsmenge über Klimaschutzprojekte ausgeglichen wird.

Bevor Sie sich ein Tier kaufen

Wer noch darüber nach denkt, sich ein Tier anzuschaffen, sollte die Umweltbilanz in seine Überlegungen miteinbeziehen. So hinterlassen zum Beispiel kleinere Hunderassen auch kleine CO2-Pfotenabdrücke. Eventuell muss es auch nicht der eigene Hund oder die eigene Katze sein. Vielleicht reicht es auch mit dem Nachbarshund Gassi zu gehen oder die Urlaubsbetreuung für die Katze von nebenan zu übernehmen. Oder man unterstützt das städtische Tierheim und kümmert sich dort ehrenamtlich um die Tiere. Eine Win-win-Situation für Mensch und Tier.

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