Sprungmarken

Jahreswetter 2013

Das Wetterjahr 2013 zeigte sich durchschnittlich, aber nicht langweilig.

Mit einer Jahresmitteltemperatur von 10,8 Grad Celsius war das Jahr 2013 um ein Grad wärmer als das langjährige Mittel (1961 bis1990). Ansonsten war das Jahr mit 621 mm Jahresniederschlag und 1.672 Sonnenstunden eher durchschnittlich. Zieht man die wärmere Periode von 1981 bis 2010 als Vergleichszeitraum heran, so liegt der Unterschied des Temperaturmittels nur noch bei plus 0,3 Grad Celsius. Damit bestätigt sich der Trend zu höheren Durchschnittstemperaturen in den letzten zwei Dekaden abermals. Überdurchschnittlich warm waren die Monate Juli, August, Oktober und Dezember, wobei der Juli und der Dezember herausragten. Kälter als im Mittel war es hingegen im Februar, März und Mai.

Der Winter 2013 sorgte für Tristesse weit und breit. Drei Monate Unterversorgung mit Sonnenlicht zeigten letztlich ihre Auswirkungen. Mit etwas mehr als 91 Sonnenstunden in den Monaten Dezember 2012 bis einschließlich Februar 2013 war kein großer Staat zu machen. "Normal" sind im langjährigen Mittel in etwa 141 Stunden und auch diese "Normalversorgung" reicht bereits für die Entstehung einer "Winterdepression". So wurden die ersten Sonnenstrahlen Anfang März als wahre Wohltat begrüßt.

Der März brachte deutlich mehr Licht, sorgte aber auch für einen Kälteeinbruch zur Monatsmitte hin, der es in sich hatte. Begleitet von kräftigen Schneefällen, die sich nachhaltig auf das Verkehrsgeschehen auswirkten, kam es um den 12. März zu chaotischen Verhältnissen im Straßenverkehr. Am Frankfurter Flughafen fielen an diesem Tag über 600 Flüge aus. Waren es am 8. März noch 16,4 Grad als absolutes Temperaturmaximum an der Wetterstation Wiesbaden-Süd, so wurde am 15. März an der gleichen Stelle ein Tiefstwert von Minus 7,3 Grad gemessen. Das sind immerhin satte 23,7 Grad Temperaturdifferenz. Der hessenweite Tiefstwert wurde in Sontra mit Minus 16,1 Grad gemessen. Der März 2013 gehörte nach den offiziellen Daten deutschlandweit zu den sechs kältesten Märzmonaten seit Beginn der flächendeckenden Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. In Wiesbaden lag die Durchschnittstemperatur um Minus 2,4 Grad unter dem langjährigen Mittel der Jahre 1961 bis 1990.

Der April sorgte mit einem Plus an Sonne für mehr Laune, die Niederschlagsmenge dieses Monats lag aber deutlich im Plus. Das Anderthalbfache des üblichen Monatsniederschlags dürfte einiges am Winterdefizit im Wasserhaushalt der Böden wieder ausgeglichen haben. Temperaturmäßig lag der launische Monat um ein Grad über dem üblichen Niveau.

Der Mai war alles andere als ein Wonnemonat. Zu kühl und in der zweiten Monatshälfte zu nass – damit ist schon fast alles gesagt – ein wettertechnischer (Teil-)Ausfall. Zum Monatswechsel Mai/Juni kam es in weiten Bereichen Deutschlands an Donau und Elbe zu gewaltigen Überschwemmungen. Ursache waren heftige Niederschläge im Nordstau der Alpen und des Erzgebirges. In Wiesbaden war es hingegen ziemlich ruhig und mit circa 90 Prozent des üblichen Niederschlages eher zu trocken. Im Juli war es insgesamt deutlich zu warm und noch deutlicher zu trocken. Um plus 4,1 Grad über dem langjährigen Mittel lag die Monatsdurchschnittstemperatur. Nur 29 Prozent der üblichen Niederschlagsmenge wurden an der Wetterstation verzeichnet. Das absolute Temperaturmaximum wurde am 27. Juli mit 35,6 Grad an der Wetterstation gemessen. Von den teilweise ausgeprägten Hagelereignissen in Deutschland blieb Wiesbaden verschont.

Anfang des Monats August zeigte die Sonne noch einmal tüchtig was in ihr steckt. Spektakuläre 36,3 Grad als Höchstwert, das war Spitzenniveau. Ansonsten war der Monat recht unauffällig, mit 17 Sommertagen aber ein echter Bademonat. Überdurchschnittlich warm und ziemlich trocken ging damit der eigentliche Sommermonat zu Ende.

Der September zeigte sich anfangs auch noch einmal als Sommertyp. 30,6 Grad Spitzentemperatur wurden sowohl am 5. und 6. September gemessen. Danach folgte eine Reihe von niederschlagsreichen Tagen, um ab dem 20. September trocken in den Oktober überzuleiten. Zu warm und zu nass, die Kurzbeschreibung eines Oktober der so golden nicht war. Zu allem Überfluss hinterließ das Orkantief "Christian" am 28. Oktober auch noch große Schäden nördlich der Mainlinie, von denen Wiesbaden verschont blieb.

Der November war ein Monat des Mittelmaßes. Maximal 16,9 Grad am 7.des Monats und ein Minimum von minus 4,3 Grad am 27. November passen in dieses Bild, ebenso das Monatsmittel beim Niederschlag von 52,2 mm (= 92 Prozent des Normalwertes) und die 45,1 Stunden Sonne (= 103 Prozent des Normalwertes).

Der Dezember war eigentlich eher ein verspäteter oder vorgezogener März. Zwischen 8 bis 10 Grad mittlere Lufttemperatur an den Weihnachtsfeiertagen, ein Temperaturmaximum von 13,7 Grad an Heiligabend, da konnten nur wenige winterliche Weihnachtsgefühle aufkommen. Es war gefühlt eher so etwas wie ein Frühjahrserwachen. Deutlich über dem Durchschnitt lag auch die Anzahl der Sonnenstunden (57,9 Stunden = 154,4 Prozent des Normalwertes). Der Monatsmittelwert lag um 2,2 Grad über dem Wert der Normalperiode.

Vergleichsweise mild klang das Jahr 2013 mit einer ebenso milden Silvesternacht aus.


Anzeigen