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Öfter mal vegetarisch oder vegan essen

Wieviel Treibhausgase wir persönlich durch unseren Lebensstil ausstoßen, hängt zu einem großen Teil von der Art unserer Ernährung ab.
Dabei entstehen fast die Hälfte (44 Prozent) der Emissionen bei der Erzeugung von tierischen Lebensmitteln. Bei der Erzeugung pflanzlicher Lebensmittel sind es nur acht Prozent. Vegetarier und Veganer sind deshalb beim Klimaschutz deutlich im Vorsprung. Neben Kohlendioxid (CO2) entstehen bei der Erzeugung von Lebensmitteln weitere Treibhausgase. Hierzu zählen Lachgas und Methan. Um die jeweilige Klimawirksamkeit vergleichen zu können, werden alle Treibhausgase in sogenannte CO2-Äquivalente umgerechnet und als CO2-Emission bezeichnet.

Warum sind tierische Produkte so klimaschädlich?

Hierfür gibt es vor allem drei Gründe:

  1. Wiederkäuer wie Kühe und Schafe stoßen beim Rülpsen das klimaschädliche Methan aus.
  2. Tiere aus Massentierhaltung wie Schweine und Hühner fressen Kraftfutter. Dies besteht zum Teil aus Soja, das nicht selten auf ehemaligen Regenwaldflächen angebaut wird, die damit als CO2-Speicher verloren sind. Das Sojafutter muss darüber hinaus energieaufwendig nach Deutschland transportiert werden.
  3. Hühner, Schweine und Rinder benötigen viel pflanzliche Nahrungsenergie bis sie auf dem Teller landen. Deutlich klimafreundlicher wäre es, diese Energie in Form von pflanzlichen Lebensmitteln direkt zu verzehren – zum Beispiel als Kartoffel, Salat oder Bohne.

Nicht nur Fleisch hat eine ungünstige Klima-Bilanz, auch bei der Herstellung von fettreichen Milchprodukten wie Butter, Käse oder Sahne entstehen mehr Treibhausgase als Lebensmittel selber.

So viel Gramm CO2-Äquivalent entsteht bei der Produktion von 1 Kilogramm Lebensmittel:

Lebensmittel  Konventionell Bio

Butter 

25.000 24.000
Rindfleisch

14.000

12.000

Käse

8.500

8.000
Geflügel

3.500

3.000
Schweinefleisch

3.000

3.000
Quark, Frischkäse 2.000 2.000
Eier

2.000

1.500
Milch 980 940
Teigwaren 920 770
Mischbrot

770

650
Kartoffeln 200 140
Quelle: gerundet nach Fritsche, U.; Eberle U., Freiburg 2007, aktualisiert mit Daten der VZ NRW 2010

Klimafreundlich und gesund essen

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt aus gesundheitlichen Gründen maximal 300 bis 600 Gramm Fleisch pro Woche – unter ökologischen Gesichtspunkten sollten es nicht mehr als 300 Gramm pro Woche sein. Wer dieser Empfehlung folgt und Fleisch als Luxusgut betrachtet, kann teurere, aber umweltschonendere Fleischprodukte kaufen. Viele weitere Aspekte zum Thema Fleisch wie zum Beispiel Tierleiden, Ausbildung von Antibiotikaresistenzen oder auch der Zusammenhang von Viehzucht, Fleischverzehr und Pandemien finden Interessierte in dem aktuellen Fleischatlas 2021. Die Verbraucherzentrale informiert, was aus gesundheitlicher Sicht bei vegetarischer oder veganer Ernährungsweise zu beachten ist. Gute und praxisnahe Informationen sowie Ansprechpartner vor Ort gibt es beim Verein Vegan in Wiesbaden. Hier findet man auch eine Auflistung von Restaurants und Gastronomiebetriebe, die vegane Mahlzeiten anbieten.

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